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Bericht
10.04.2022
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"Wir wollen mit den Ländern gemeinsam eine Strategie finden und zukünftige Schließungen mit ausreichenden Hygienekonzepten verhindern"

Länderübergreifende Landesfachkommission der Landesverbände Mecklenburg-Vorpommern und Berlin Brandenburg
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Die Tourismus- sowie die gesamte Kreativwirtschaft befinden sich aufgrund der Coronakrise in einer misslichen Lage. Unternehmerinnen und Unternehmer dieser Branchen befinden sich bereits im dritten Krisenjahr.

 

Die Landesverbände Berlin-Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern haben sich mit der Gründung der Landesfachkommissionen Tourismus, Veranstaltungs- und Kreativwirtschaft diesen wichtigen Themen angenommen um den Unternehmerinnen und Unternehmern eine Dialogplattform zum gegenseitigen Austausch mit Vertretern der Politik zu ermöglichen. In diesem Rahmen trafen sich Mitglieder der Landesfachkommissionen zu einer landesübergreifen Sitzung zu einer Videokonferenz und diskutierten zusammen mit Claudia Müller. Frau Müller ist seit 2017 Mitglied des Bundestages der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen. Seit 2022 ist Sie zudem Koordinatorin für maritime Wirtschaft und Tourismus der Bundesregierung.

 

Die beiden Landesverbände haben vorab Fragen an die neue Beauftrage eingereicht, die Claudia Müller zu Beginn der Sitzung beantwortete. Dabei ging es um den Attraktivitätszuwachs in den Ausbildungsberufen, um eine bessere internationale Vermarktung, neue Arbeitszeitmodelle sowie die Fortführung des Kompetenzzentrums für Tourismus.

 

Claudia Müller machte im Gespräch deutlich, dass der Tourismus sowohl in den Städten als auch in den ländlichen Bereichen eingebrochen ist. Um die Auswirkungen hierfür abzufangen, soll die nationale Tourismusstrategie erweitert und überarbeitet werden, um auch in der Zukunft für mögliche Probleme und Krisen gerüstet zu sein. Anfang Mai soll zudem die Nationale Plattform Tourismus einberufen werden, in welche sämtliche zuständigen Ministerien (wie bspw. Verkehr und Umwelt) eingebunden werden, um eine übergreifende, zukunftsgerichtete Strategie zu entwickeln. Neben dem Bund sollen auch die einzelnen Bundesländer eingebunden werden.

 

Die Koordinatorin für Tourismus hob hervor, die Pandemie nicht nur als Bremse, sondern auch als Beschleuniger zu betrachten. So haben sich besonders in den verschiedenen Kreativbranchen die Berufsbilder aufgrund der pandemischen Lage ziemlich erweitert und verändert. Die fortschreitende Digitalisierung in diesen Bereichen ist ein gutes Beispiel hierfür. Auch das Arbeiten an sich wurde von Corona nachhaltig geprägt. Stichwörter wie Coworking-Space, Homeoffice und Remote arbeiten sind nun in vielen Berufen möglich. Dies ist besonders für die Ausweitung der Geschäftsfelder der Hotellerie interessant. Der Satz „Arbeiten an Orten, zu denen man sonst in den Urlaub fährt“ ist eine neue Möglichkeit für das Tourismus-Marketing.

 

Hierfür muss allerdings besonders in den Bereichen Infrastruktur und Mobilität mehr investiert werden. Es kann nicht sein, dass Projekte verlagert oder verhindert werden. Es muss dafür Sorge getragen werden, dass touristische Ziele in einem ausreichenden Umfang auch durch den öffentlichen Fern- und Nahverkehr erreicht werden. Müller hob besonders grenzüberschreitende touristische Wege als Chance hervor, um gemeinsame europäische, länderübergreifende Projekte voranzubringen und eine gemeinsame Strategie zu schaffen, auch in Form der gemeinsamen Vermarktung. Grenzübergreifende Zusammenschlüsse sind zudem ein gutes Werkzeug, um die europäische Einheit weiter voran zu treiben.

 

Auf die Frage, wie sich die Politik auf eine mögliche neue Coronawelle im Herbst vorbereitet, stellte die Bundestagsabgeordnete Müller klar, dass Instrumente und Hilf-Systeme von Seiten des Staates weiterhin vorhanden sind diese aber n ach Möglichkeit nicht ausgeschöpft werden sollen. Durch mittlerweile umfassende Hygienekonzepte und innovative Ideen können Ansteckungsgefahren minimiert werden. So sollen beispielsweise im Messebereich auch in Zeiten von Corona gefahrenfreie Realisierungen von Projekten möglich werden, um damit auch längerfristig für eine gewisse Verlässlichkeit zu sorgen.

 

Besonders der Messestandort Deutschland muss dafür sorgen, dass ausländische Gäste mit Deutschland als Standort rechnen können. Europäische Partner können hierbei als Vorbild dienen, einen anderen Umgang mit der Pandemie zu finden.