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Bericht
15.01.2018
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Start-Up in der Lausitz

Die Sektion Südbrandenburg hat nach Cottbus zum Expertengespräch „Strukturwandel in der Lausitz: Digitalisierung für eine zukunftsorientierte Industrie“ eingeladen. Den Einladungen von Sektionssprecher Peter Kopf sind – neben zahlreichen Teilnehmern – die Top-Manager Dr. Markus Binder, Finanzchef der Lausitz Energie Kraftwerke AG, René Markgraf, Geschäftsführer der IBAR System GmbH, sowie Dirk Heinze, Geschäftsführer der Meine-Energie GmbH, gefolgt.
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Im Mittelpunkt des Abends stand die Frage, welchen Beitrag die Digitalisierung für die Strukturentwicklung der Lausitz leisten kann. Markus Binder ging in seinem Vortrag zunächst darauf ein, dass die LEAG im Jahr rund 900 Millionen Euro an Aufträge an Zulieferer vergibt sowie rund 500 Millionen Euro an Gehältern bezahlt. Cottbus und die Lausitz sind aufgrund dieser insgesamt 1,4 Milliarden Euro eine Wachstumsregion. Demgegenüber verwies Binder darauf, dass von Seiten der Politik der Kohleausstieg immer wieder auf die Tagesordnung gesetzt wird. Er widersprach der Unterstellung, dass sich die LEAG nicht zum Paris-Abkommen bekennt, und verwies darauf, dass „die Braunkohle der Sicherheitsgurt der Energiewende ist“. Denn: Die erneuerbaren Energien tragen in Summe nur zu 10% ihrer installierten Leistung zur Versorgungssicherheit bei, bei Wind sind es nur 1% und der Beitrag der PV ist exakt 0%. Ohne die gesicherte und regelbare Leistung aus konventionellen Kraftwerken stehen Industrie und Bürger ohne Strom da. Die europäischen Nachbarn produzieren zudem zu wenig Strom, um ihn als Sicherheitsreserve für die Industrie in Berlin und Brandenburg einzusetzen. Auf die Frage, wie er sein Unternehmen in Zukunft sieht, antwortete Markus Binder ohne Zögern: „Wir sind auch ein Start-up, das in neue Lösungen investiert“. 

Das Start-up Dasein hat Dirk Heinze, Geschäftsführer von Meine-Energie aus Senftenberg, lange hinter sich. Der IT-Experte hat sich mit seiner Firma auf die Beratung von Kunden von Energieunternehmen spezialisiert. Ein durchdachtes Energiemanagement und intensive Rechnungskontrolle sparen seinen Kunden reales Geld.

 

Inzwischen ist seine Energiedienstleistung weit über die Lausitz hinaus, deutschlandweit, gefragt. Die Digitalisierung, so sieht es der Unternehmer, bietet der Region erhebliches Wachstumspotential. Der Trend zur Digitalisierung muss als Chance genutzt werden. „Digitalisierung, bedeutet, dass alles, von dem man es sich heute nicht vorstellen kann, dass es digitalisiert werden könnte, digitalisiert werden wird“.

René Markgraf, Geschäftsführer der IBAR Systemtechnik GmbH, sieht in Cottbus die Stadt mit dem Potential zur „Smart City“. Dies umfasst alle Lebensbereiche, wie etwa Wohnen, Arbeiten, Verkehr und Energie. Gerade aufgrund seiner starken Position als Energiestadt könne Cottbus der Handelsplatz für Regionalstrom in Brandenburg werden; Erzeugung Vermarktung und Verbrauch sind ohnehin schon in der Stadt miteinander verzahnt.

 

Nun komme es darauf an, die Rahmenbedingungen für die Unternehmen in der Region zu verbessern: „Gemeinsames Ziel muss es sein, die Ansiedlung und Neugründung von Unternehmen mit neuesten Technologien zu erreichen“, und erläuterte weiter: „Es gibt in Deutschland keine einzige Referenz, die eine Stadt mit 100.000 Einwohnern vollumfänglich digitalisiert hat“. Diese Marktlücke bietet eine neue Antwort auf den Strukturwandel. Die „Smart City“ setzt auf Investitionen in die Zukunft, damit erfolgreiche Unternehmen mit hochqualifizierten Jobs im IT-Sektor in Cottbus und in der Region investieren.

 

Die Präsentationen der Redner:

 

Präsentation von Dr. Markus Binder


Präsentation von René Markgraf

 

Präsentation von Dirk Heinze