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Bericht
19.03.2018
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Estland als Staat des digitalen Fortschritts

Im zweiten Halbjahr 2017 hatte die Republik Estland den Vorsitz der EU-Ratspräsidentschaft inne, der auch als "digitaler Vorsitz" bezeichnet wird. Höhepunkt war das digitale Gipfeltreffen in Talinn im September 2017. Themen der Ratspräsidentschaft waren insbesondere der europäische und digitale Binnenmarkt sowie die Stärkung der europäischen Cyber-Sicherheit.
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Heute gäbe es drei Dinge, die in Estland nicht mehr digital sind: Heiraten, sich scheiden lassen und der Kauf von Immobilien", so seine Exzellenz Dr. Mart Laanemäe: "Der digitale Wandel hat das Leben vereinfacht.“ Dazu gehört ebenso der e-Health-Bereich, beim dem Rezepte von Ärzten online ausgestellt werden. 

Auch die digitale Identität ist standardisiert in Estland. Jede Person hat eine online-Identität, die dazu beigetragen hat, dass eine digitale Signatur einer händisch geschriebenen gleichwertig ist. Die Einführung der E-Residency, einer transnationalen und weltweit verfügbaren digitalen Identität, mit der online ein ortsunabhängiges Unternehmen geführt werden kann, unterstreicht den Fortschritt Estlands bei der digitalen Transformation.

Bei einer fortgeschrittenen Digitalisierung werden häufig Bedenken bezüglich der Datensicherheit angebracht - dies sei in Estland nicht notwendig, so der Botschafter. "In Estland bin ich Herr meiner Daten - jeder wird eingetragen, der auf meine Daten zugreift." 

Dank der Ratspräsidentschaft habe die Europäische Union nun einen digitalen Plan, unterstrich seine Exzellenz. 

Im Anschluss an den Vortrag des Botschafters sprach Prof. Timo Kob, Vorstand und Gründer der HI-Solutions AG, über Cyber-Sicherheit: "Trotz aller Chancen im Zuge der digitalen Transformation, müssen die Risiken beachtet werden", warnte der Sicherheitsexperte. "Durch die digitale Transformation werden Angriffe immer einfacher und komplexer“.Es sei sehr schwierig, die Täter zu identifizieren. Um insbesondere die Regierungsbehörden zu schützen, müsse es eine zentrale Anlaufstelle geben, die sich mit der Digitalisierung beschäftigt. Es ergäbe keinen Sinn, wenn jede kleine Institution dabei mitmischen will, so Prof. Kob.