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Bericht
18.11.2021
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Aus den Ländern (Bremen) - Wie wirtschaften wir künftig auf begrenztem Raum?

Begrenzte Fläche trifft auf gleichbleibenden Bedarf und stellt Wirtschaft und Politik vor Herausforderungen
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Im Rahmen der Landesfachkommission Familienunternehmen und Mittelstand konnte der Landesvorsitzende Jörg Müller-Arnecke, den Vorsitzenden der CDU-Fraktion in der Bremer Bürgerschaft Heiko Strohman, Matthias Boelsen (Geschäftsführer der Robert C. Spies KG Projekte & Entwicklung) und Ralph Sandstedt (Geschäftsführer der GVZ-Entwicklungsgesellschaft) begrüßen.

Das Problem ist im Stadtstaat Bremen weithin bekannt: Begrenzte Fläche trifft auf gleichbleibenden Bedarf. Die Frage, wie mit knappem Flächenangebot umgegangen werden soll, stellt Wirtschaft und Politik vor große Herausforderungen. Auch innerhalb der rot-grün-roten Bremer Koalition wurde lange über neue Gewerbeflächen diskutiert und gestritten.

Ralph Sandstedt und Matthias Boehlsen ordneten das Thema zunächst aus unternehmerischer Perspektive ein. Ralph Sandstedt forderte vor allem einen Bestandsschutz für vorhandene Gewerbegebiete und setzte auf Revitalisierung älterer Gewerbegebiete. Seiner Meinung nach sollten mehr Flächen für neue Wirtschaftszweige bereitgestellt werden. Außerdem sei eine strategischere Vorgehensweise nötig, die eine langfristige Planung bis 2050 erfordere.

Hier knüpfte auch Matthias Boehlsen an. Es gebe durchaus Potenzial, aber nicht ausreichend Möglichkeiten und Perspektiven. Seiner Meinung nach könnte das Problem mit der Ausweisung neuer Flächen, dem Bauen in die Höhe und der Nutzung neuer Technologien teilweise gelöst werden. Auch neue Finanzierungsmodelle für die Erschließung und infrastrukturelle Anbindung von Gewerbeflächen im Rahmen von Public Private Partnerships (PPP) sollten in Betracht gezogen werden. „Den Rest regelt der Markt“, zeigte sich Matthias Boehlsen überzeugt.

Heiko Strohmann beleuchtete das Thema aus der politischen Perspektive. Er bestätigte die Meinung seiner Vorredner und betonte die Bedeutung einer langfristigen und konsequenten Planung. Als Beispiel für einen zu kurz geratenen Ansatz führte er das Gewerbeentwicklungsprogramm (GEP) Bremen 2030 an, für das es noch nicht einmal einen Entwurf gebe. Die drei Koalitionspartner hätten dazu bisher ausschließlich, sich teilweise widersprechende Positionspapiere vorgelegt. So könne es nicht zu effizienten und durchdachten Lösungen kommen.

Der CDU-Politiker ergänzte, die Kreislaufwirtschaft sei wichtig. Das Augenmerk sollte jedoch auf Neuentwicklung und nachhaltiger Entwicklung liegen. Auf einem Gewerbeareal von 1 Hektar würden im Schnitt 100 Arbeitsplätze geschaffen. Auch deshalb forderte Strohmann ein aktiveres Vorgehen der Wirtschaftsförderung in Bremen, denn: „Wirtschaftsförderung soll Wirtschaft fördern.“