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Bericht
26.09.2021
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Aus den Ländern ( Bremen) - Klimaschutz als Motor des weiteren Strukturwandels in Bremerhaven

Wie der Standort von Zukunftstechnologien profitieren will
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Bremerhaven weiß, was Strukturwandel bedeutet: Zunächst starben die Werften und hinterließen ein Heer von Arbeitslosen. Viele Hoffnungen ruhten danach auf der aufsteigenden Windenergiebranche. Doch auch sie hat in den vergangenen Jahren einen herben Niedergang erleben müssen. Und heute? Aktuell setzt die Stadt auf die Wasserstofftechnologie, genauer: Grünen Wasserstoff. Und mit ihm auf ein erneutes Erstarken der Windkraft.

So will also die Seestadt von klimafreundlichen Technologien profitieren. Und das Klima steht bereits seit knapp 20 Jahren im Mittelpunkt der Havenwelten: Das Klimahaus bietet die Möglichkeit, eine Reise durch die Klimazonen der Erde zu unternehmen, stur entlang dem 8. Längengrad.

Auch die Teilnehmer dieser Veranstaltung der Landesfachkommission Energie und Umwelt starteten ihren Besuch mit einer anderthalb Stunden langen Führung in zwei Gruppen. Los ging es klimatisch in Bremerhaven, danach führte der Weg über die Schweiz und Sardinien, die Sahara im Niger und die Antarktis über Samoa und Alaska zurück zum Ausgangspunkt der „Reise“, wie die Führungen im Klimahaus heißen.

Nils Schorrenberger, Geschäftsführer der Bremerhavener Gesellschaft für Investitionsförderung und Stadtentwicklung mbH,  informierte im Anschluss daran über neueste Projekte und Fördermaßnahmen im Bereich des Klimaschutzes für Bremerhaven. Er erläuterte, wie Erzeugung, Speicherung und Anwendung von grünem Strom und Wasserstoff in verschiedenen Sektoren gelingen kann.

Bremerhaven müsse als Standort für die Entwicklung und Produktion von grünen Wasserstoff gefördert werden. Ziel müsse es sein, Bremerhaven zu einem Kompetenzzentrum für (mobilen) Wasserstoff zu machen und die Entwicklung von Wasserstoffproduktion und Wasserstoffanwendungen hin zur Wettbewerbsfähigkeit zu forcieren.

Das übergeordnete Ziel sei es, die Klimaneutralität bis 2045 zu schaffen, lediglich der Weg dahin sei noch nicht klar erkennbar.

Schnorrenberger stellte unter anderen diese Projekte für Bremerhaven vor:

Zero Emission Passagiersegelschiff.

Die Umsetzung stößt auf großes Interesse bei großen Kreuzfahrt-Reedereien. (Bedarf: 55. Mio. €)


Klimahaus – Ausstellung Wetterextreme.

Eine Show über 3 Etagen, die die Besucherinnen und Besucher über eine Hubplattform erleben werden. (Bedarf: 10 Mio. €)


Klimabildungszentrum eines Netzwerks für Klimawandel-Bildung.

Ein Landeszentrum am Standort Bremerhaven, um das Interesse von Schülerinnen und Schülern an Klima- und Nachhaltigkeitsthemen zu fördern und Fortbildungen für Lehrkräfte anzubieten. (Bedarf zu Sanierung des Koggerbräu: 4,5 Mio. €)


Testregion für mobile Wasserstoffanwendungen.

Aufbau eines Technikums und mobiler Wasserstoff-Tankstellen; Studien zur Fahrzeugumrüstung. (Bedarf: 5. Mio. €)


H2 Testzentrum Bremerhaven.

Zum Forschen, Entwickeln, Testen und Optimieren bis hin zur Marktreife unter wissenschaftlicher Begleitung; Bau von Prototypen, Qualifizierung und Schulung. (Bedarf: 25 Mio. €)


3D-Teststandart für Mobilitätsanwendungen.

Neue Technologien und Erprobung von H2-basierten Systemen zum schnellen und effizienten Markteintritt. (Bedarf: 6. Mio. €)


Testfeld für direkte Kopplung an Wind, Solar und Speicher.

Aufbau einer autarken Energieversorgung des Elektrolyseurtestfeldes. (Bedarf: 11. Mio. €)


H2- und Methanol-Herstellung. Die Studie „PtL – Produktion und Aufbau einer Infrastruktur für Wasserstoff und PtL (Power to Liquid)“ wurde Ende 2021 abgeschlossen. Geplante Projekte für Pilot-Anlagen zur H2-Herstellung, multimodale Tankstelle für Schiffe, Lkw und Lokomotive (Bedarf: 8-10 Mio. €)


Innovations- und Technologiezentrum Nord für den maritimen Bereich/Schifffahrt und Luftfahrt. Gemeinsam mit dem ITZ Nord, Bremerhaven/Bremen, Hamburg und Stade. (Bedarf: 70 Mio. €)


Seehafen Bremerhaven als Testfeld für Wasserstofftechnologien.

Beispielhafte Umsetzung von Pilotprojekten in der maritimen Wirtschaft und sieben Teilprojekten entlang der Wertschöpfungskette.

Nils Schnorrenberger ist zuversichtlich, dass Bremerhaven mit diesen Aktivitäten zu einem zentralen Player auf nationaler Ebene werden könne. Kein anderer Standort könne Projekte von vergleichbarer Komplexität vorweisen und umsetzen.