Wirtschaftsrat Bremen warnt vor technologischer Spaltung durch das Gebäudeenergiegesetz
Jörg Müller-Arnecke: „Robert Habecks Heizungsprojekt ist und bleibt ein Angriff auf das Eigentum – auch die bremische Landesregierung ist gefordert“
Bremen, 03.08.2023: Der Landesverband Bremen des Wirtschaftsrates der CDU e.V. fordert die Landesregierung auf, gegenüber der Bundesregierung auf eine grundlegende Überarbeitung der Novelle des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) zu dringen. „Das Heizungsgesetz forciert die technologische Spaltung von Stadt und Land, denn trotz der postulierten Technologieoffenheit bestehen für Millionen von Hauseigentümern de facto nur beschränkte Heizungsoptionen“, erklärt der Landesvorsitzende Jörg Müller-Arnecke. „Wasserstoffgebiete etwa können realistischer Weise nur punktuell existieren, denn die hohen Umstellungskosten bestehender Gasnetze auf Wasserstoffbasis, vor allem aber die Verfügbarkeit dieses Energieträgers, stehen einem flächendeckenden Einsatz entgegen.“ Vor diesem Hintergrund werde kein Energieversorger einem Gebäudeeigentümer eine Garantieerklärung zur Lieferung von Wasserstoff abgeben. Die wasserstofffähige Gasheizung existiere damit nur in der Theorie.
In diesem Zusammenhang spricht sich der Wirtschaftsrat Bremen erneut für eine weitreichende Versorgungsmöglichkeit durch die Fernwärmenutzung aus. „Fernwärme hat viele Vorzüge. Sie ist umweltschonend, risikoarm, raumsparend und reduziert die Anschaffungs- und Instandhaltungskosten“, erklärt Müller-Arnecke und fährt fort: „Fernwärme bietet sich daher als optimale Alternative zur Wärmepumpe oder Großwärmepumpen in Mehrfamilienhäusern an. Der benötigte Wärmetauscher ist zudem vergleichsweise kostenarm.“
„Für Millionen von Immobilieneigentümern von Bestandsbauten
abseits der Großstädte verengen sich die technologischen Optionen aber auf das
mit erheblichen Zusatzinvestitionen verbundene System Wärmepumpe oder die
Biomasseheizung. Das führt direkt in die technologische Spaltung von Stadt und
Land“, resümiert Jörg Müller-Arnecke. Die strikten Anforderungen des GEG an die
Heizsysteme sollten daher nur dort vollumfänglich gelten, wo auch wirklich alle
technologischen Optionen zur Verfügung stehen.
„Letztlich ist und bleibt das grüne Heizungsprojekt ein
substanzieller Angriff auf das Eigentum, besonders im ländlichen Raum. Denn
während in den Ballungszentren die Kosten einer in Folge des Heizungstausches
erzwungenen energetischen Sanierung noch qua Wert der Liegenschaft abgefedert
werden können, droht vielen Immobilienbesitzern auf dem Land der
wirtschaftliche Totalschaden“, warnt Müller-Arnecke.