Cookie-Einstellungen

Bericht
22.09.2021
Drucken

Aus den Ländern (Brüssel) - Das EU-Klimapaket "Fit for 55"

Dr. Markus Pieper MdEP diskutiert mit Mitgliedern des Wirtschaftsrates in Brüssel
©None

Am 23. September trafen sich die Mitglieder des Brüsseler Wirtschaftsrates zum monatlichen Jour fixe mit dem Europaabgeordneten Dr. Markus Pieper. Virtuell diskutierte man gemeinsam über das Klimapaket der EU „Fit for 55 Package under the European Green Deal“. 

 

Corinna Grajetzky, Vorsitzende des Wirtschaftsrates Brüssel, eröffnete die Veranstaltung mit einer Einordnung der Thematik. Sie unterstrich dabei die Wichtigkeit des Klimapakets für den Wirtschaftsrat und die Mitglieder. Nach einer kurzen Vorstellung, übergab Corinna Grajetzky das Wort an den Referenten Dr. Markus Pieper betonte zu Beginn seines Vortrages die enormen Ambitionen des „Fit for 55 Packages“. Die hohen Erwartungen an das Klimapaket dürfen jedoch nicht zu Unsicherheit bei den Unternehmen führen.

 

Um die Klimaziele zu erreichen sind klare Vorgaben und Rahmenbedingungen unerlässlich. Dies steigert die Planungssicherheit und führt langfristig zu einer besseren Klimabilanz der Industrie. Neben den wachsenden Anforderungen an die Unternehmen in Bezug auf Klima und Umwelt, darf der steigende Fachkräftemangel nicht außeracht gelassen werden. Schon heute beklagen sich die Industrie und die vielen europäischen KMUs über fehlende Mitarbeiter. Die klimagerechte Umrüstung ganzer Produktionsanlagen und Städte, wird diese Knappheit noch erhöhen.  Dieses Problem muss aktiv angegangen werden, um den Weg hin zur Klimaneutralität erfolgreich und schnell zu meistern.

 

Neben dem Fachkräftemangel erschweren noch die Engpässe im grünen Wasserstoff, in der Regulierung und der Digitalisierung das schnelle Erreichen der Klimaneutralität. Im grünen Wasserstoff liegt viel Hoffnung, insbesondere in der Schwerindustrie. Hier muss der Gesetzgeber entsprechende Rahmenbedingungen setzen, damit sich ein Markt schnellstmöglich etablieren und entwickeln kann. Entsprechend gute und klare regulatorische Vorgaben geben den Unternehmen Planungssicherheit und beschleunigen den Weg hin zur Klimaneutralität. Darüber hinaus muss die Digitalisierung weiter vorangetrieben werden, damit das volle Potential ausgeschöpft wird und somit noch stärker zur positiven Klimabilanz der EU beitragen kann. Neben den hohen Ambitionen des EU-Klimapakets, darf die wirtschaftliche und soziale Verträglichkeit jedoch nicht außeracht gelassen werden. Nur eine Umwelt- und Klimapolitik die alle Beteiligten mitnimmt, findet am Ende Akzeptanz und ist somit auch erfolgreich. 

 

Im anschließenden Austausch mit den Mitgliedern wurde gemeinsam u.a. über Genehmigungsverfahren, Biokraftstoffe und Ladeinfrastruktur für E-Mobilität diskutiert.