Wirtschaftsrat warnt vor weiterer Verschuldung in der Eurozone
Der Wirtschaftsrat der CDU e.V. warnt in einem Gastbeitrag in der Börsen Zeitung vor einer weiteren Verschuldung in der Eurozone und hebt die Notwendigkeit heraus den Finanzplatz weiter zu stärken. Mit dem Blick auf das Ende der „fetten Jahre“ fordert Wolfgang Steiger die Bundesregierung auf jetzt aktiv und kurzfristig eine Strategie zu entwickeln, wie die Schuldenberge in der Eurozone abgetragen werden sollen. Mit Hinblick auf eine schwächelnde Konjunktur ist das ein Problem welches sofort angegangen werden muss. Wolfgang Steiger erläutert gegenüber der Börsen Zeitung: „Die realen Zinsen sind sukzessive gefallen, die Schulden aber sprunghaft in die Höhe geschossen. Im Ergebnis sind wir für neue Krisen nicht gerüstet. Anders als 2008 gibt es keine fiskalischen und monetären Spielräume.“
Im Abschwung nehmen Staaten Schulden auf, die sie im Aufschwung nicht abbauen. Die Zentralbanken senken im Abschwung die Zinsen, ohne sie im Aufschwung wieder auf ein ähnliches Niveau anzuheben.
Auch wenn die Politik bereits einige wichtige Weichen für die Stabilisierung des Finanzsystems gestellt hat, passt vieles nicht zusammen. „Eine Debatte über Europa muss mit dem Eingeständnis beginnen, dass wir ein massives Schuldenproblem haben. Fast ein Jahrzehnt nach Beginn der Krise setzen viele Euroländer immer noch auf Wachstumsmodelle, die sich übermäßig auf Kredite stützen.“ Für viele Probleme in der EU werden Gelder bisher nur umverteilt. Das wird nicht die notwendigen Wachstumskräfte freisetzen. Es werden Lösungen benötigt, die das Problem an der Wurzel packen. Die EU benötigt eine Risikoteilung über die Kapitalmärkte um diese Union wieder zu stärken.