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Bericht
26.09.2019
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JWR Business Lounge @FraunhoferIAPT

Innovationskraft wird mehr und mehr zum entscheidenden Faktor für die Wirtschaftskraft und Wettbewerbsfähigkeit von Standorten. Wer also Wirtschaftsmetropole bleiben will, muss sich zur Wissenschaftsmetropole entwickeln. Mit der Fraunhofer-Einrichtung für Additive Produktionstechnologien IAPT verfügt Hamburg am Standort Bergedorf über eine Forschungseinrichtung, die genau diesem Anspruch Rechnung trägt.
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Nachdem die Landesfachkommission „Wachstum & Innovation“ im April bereits das Deutsche Elektronen-Synchrotron DESY in Bahrenfeld besichtigte, stand für den Jungen Wirtschaftsrat im Rahmen seiner Business Lounge nun das Fraunhofer IAPT auf dem Programm. Das Kompetenzzentrum für Additive Produktionstechnologien gehört international zu einer der führenden Einrichtungen im industriellen 3D-Druck. Forschungsschwerpunkte sind u.a. AM Design, AM Prozesse und AM Systeme. Damit wird die komplette additive Prozesskette abgedeckt. Ziel ist laut eigener Aussage „die Industrialisierung additiver Technologien sowie der damit verbundene Technologietransfer“.


Dass 3D-Druck nicht gleich 3D-Druck ist, lernten die Besucher von der wissenschaftlichen Mitarbeiterin Nora Jaeschke. Sie stellte eine Vielzahl unterschiedlicher 3D-Druckmethoden vor und erläuterte deren spezifische Vor- und Nachteile. Sie machte auch deutlich, dass 3D-Drucker keine neue Erfindung seien, sondern bereits „seit Jahrzehnten für Prototyping und Werkzeugbau eingesetzt“ würden. Erst nach und nach finde die Technologie nun auch im Produktionsumfeld Anwendung, z.B. in der Medizintechnik. Für die nächsten zwei Jahre werde mit einem starken zweistelligen Wachstum des Marktes für Endprodukte gerechnet.

Zur Veranschaulichung hatte die Wissenschaftlerin verschiedene, am Fraunhofer IAPT hergestellte Druckerzeugnisse mitgebracht, darunter Bauteile für Airbus Flugzeuge. Besondere Aufmerksamkeit zog allerdings ein futuristisch anmutender „neuartiger Acht-Kolben-Bremssattel“ eines Sportwagens auf sich. Entworfen vom Hersteller Bugatti, wurde er in Bergedorf vorbereitet und gedruckt.


Trotz dieser beeindruckenden Beispiele sei kurzfristig nicht zu erwarten, dass die additive Fertigung konventionelle Fertigungstechnologien komplett überflüssig machen werde, so Nora Jaeschke. Klar sei jedoch, dass sich der 3D-Druck branchenübergreifend für mehrere Anwendungen als zusätzliche Fertigungstechnologie etabliere und gerade durch seine Flexibilität und Individualisierbarkeit Bereiche revolutionieren wird, in denen die konventionelle Fertigung an ihre Grenzen stößt und nicht mehr wirtschaftlich ist.


Nach der Präsentation ging es für die Mitglieder abschließend auf einen Rundgang durch verschiedene Werkshallen und Produktionsstätten.