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Bericht
30.11.2020
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Hamburg und Japan - eine starke Verbindung

Online-Talk

Japanische Generalkonsulin KATO Kikuko über das deutsch-japanische Verhältnis
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Obwohl kulturell vollkommen unterschiedlich, teilen Japan und Deutschland als parlamentarische Demokratien zentrale Werte und politische Ziele. So stehen die Digitalisierung, die CO2-Reduktion, die Förderung des Freihandels und umfangreiches Wirtschaftswachstum in beiden Ländern ganz oben auf der politischen Agenda. Entsprechend eng verwoben sind auch die wirtschaftlichen Beziehungen, wie die Generalkonsulin ausführte. Für Japan sei Deutschland der größte Handelspartner in der EU. Umgekehrt sei die Inselnation im Pazifik für Deutschland der zweitwichtigste Handelspartner in Asien nach China. Bis 2002 war sie sogar der wichtigste. Verstärkt wurden diese Bande durch Inkrafttreten des Japan-EU-Freihandelsabkommens im Februar 2019.

 

Konkret sichtbar wird die deutsch-japanische Zusammenarbeit etwa im niedersächsischen Varel. Dort entstand, so erläuterte KATO Kikuko, in einer Kooperation zwischen dem norddeutschen Energieversorger EWE und den japanischen Firmen Hitachi Chemical, Hitachi Power Solutions und NGK Insulators ein großer Hybrid-Batteriespeicher. Im Mai 2020 wurde der Speicher an EWE übergeben, wobei die Kosten von Japan getragen werden. Darüber hinaus wurde im Rahmen der CeBIT 2017 die sogenannte „Hannoversche Erklärung“ unterzeichnet, welche die bilaterale Zusammenarbeit in verschiedenen Bereichen, z.B. Cyber Security und Capacity Building, vertieft.

 

Die Verbindungen Japans nach Norddeutschland sind besonders ausgeprägt und haben ihren Ursprung im Japan-Preußen Freundschafts-, Schifffahrts- und Handelsvertrag von 1861. Hamburg hat sich seitdem zu einem Ankerpunkt der Beziehungen entwickelt. In der Hansestadt befindet sich das älteste Generalkonsulat Japans in Deutschland. Seit 1989 besteht eine Städtepartnerschaft mit Osaka, 1992 kam eine Hafenpartnerschaft mit Yokohama hinzu. 2018 unterzeichneten die Stadt Kobe und Hamburg eine gemeinsame Absichtserklärung für die Zusammenarbeit im Bereich Umwelt und Energie. Ein ähnliches Ziel verfolgt auch ein „Memorandum of Understanding“ mit der Präfektur Fukushima. Gemeinsam sollen Technologien für Wind- und Wasserstoffenergie gefördert werden.

 

Am schönsten zeigt sich das gute japanisch-hamburgische Verhältnis, wenn im April und Mai die vielen Kirschbäume der Hansestadt in voller Blüte stehen. Seit Ende der 1960er Jahre schenkt die japanische Seite der Elbmetropole Kirschbäume als Zeichen der Freundschaft. Nicht weniger schön, aber wesentlich spektakulärer ist das jährlich über der Alster veranstaltete Kirschblütenfeuerwerk. Diese Tradition existiert seit 1968 ebenso wie die alle zwei Jahre stattfindende Kür der Hamburger Kirschblütenprinzessin (seit 2015 Königin). Diese Wahl organisiert die Deutsche-Japanische Gesellschaft zu Hamburg e.V.