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Bericht
11.11.2019
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Starke Zweifel am Klimanotstand

Alarmstufe Rot: Neueste Klimamodelle sagen eine Erderwärmung von 1,5 bis fünf Grad voraus! Wasser auf die Mühlen von Greta und ihren Mitstreitern. Forderungen nach immer strengeren Klimaschutzmaßnahmen treiben die Politik seit Monaten vor sich her. Die Aussagekraft dieser Klimamodelle – als Grundlage der ganzen Klimadiskussion – wird selten hinterfragt. Ebenso wenig ist wissenschaftlich begründet, warum ausgerechnet der CO2-Austoß DIE entscheidende Stellschraube in allen Berechnungen sein soll.
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Zu den Wissenschaftlern, die sich gegen den Mainstream-Alarmismus stellen, gehört Hamburgs ehemaliger Umweltsenator Prof. Dr. Fritz Vahrenholt. Im Rahmen eines Politischen Frühstücks der Landesfachkommission „Energiepolitik“ ging auf er die dramatisierenden Klimaprognosen ein und erläuterte, warum bis Ende Jahrhunderts Zeit ist, die Energieversorgung auf eine neue Basis zu stellen – ohne massiv volkswirtschaftliches Vermögen zu vernichten.

 

Vahrenholt stellte klar, dass CO2 natürlich einen Anteil an der Erderwärmung habe – der Einfluss aber nicht so massiv sei, wie vielfach behauptet. Er prognostizierte, dass es in den nächsten 15 bis 20 Jahren aufgrund der Atlantischen Oszillation, d.h. der zyklischen Erwärmung und Abkühlung des Atlantiks, die gerade in eine negative Phase eintrete, die Erwärmung deutlich verlangsamt werde.  

Der Anteil der Atlantischen Oszillation an der Erderwärmung in den letzten 30 Jahren werde ebenso dem CO2 zugeordnet wie die Tatsache, dass die Sonne in den 1960er bis 1980er Jahren ein tausendjähriges Aktivitätshoch durchlaufen habe. „Die gängigen Klimamodelle können weder Sonne noch Wolken noch ozeanische Strömungen kalkulieren und gehen deswegen völlig schief, wenn sie rückwärts berechnen“, erklärte der Wissenschaftler.

Es gebe genügend Belege für frühere Wärme-und Kälteperioden, die von den Modellen nicht abgebildet werden können. „Jetzt muss man sich doch die Frage stellen, ob man mathematischen Modellen trauen darf, die nicht in der Lage sind, rückblickend korrekte Aussagen zu treffen“, so Vahrenholt. Das Schlimme dabei sei, dass auf dieser Basis politische Entscheidungen getroffen würden. Empirische Untersuchungen zeigen, dass der Einfluss des Kohlendioxids auf das Klima etwa halb so groß ist, wie vom Weltklimarat befürchtet „Die Message, dass wir etwas mehr Zeit haben könnten, ist offensichtlich nicht gewollt.“

 

Im Weiteren ging Vahrenholt auf die Folgen dieser Politik für den Wirtschaftsstandort Deutschland ein: „Wir sind dabei, unsere Automobilindustrie kaputt zu machen – den Hauptexportsektor, in dem wir weltweit wirklich unschlagbar waren.“ Elektroautos könne man genauso gut in China herstellen. „Die Batterie wird in China produziert und wir machen noch ein Chassis drum. Das ist die Zukunft der deutschen Automobilindustrie“, sagte der Vorstand der Deutschen Wildtier Stiftung.

 

Deutschland habe schon heute die höchsten Strompreise in Europa und das EEG-System koste 27 Milliarden Euro im Jahr. Der schwerste Fehler werde bei der Sektorkopplung begangen. Auch bei einer Verdreifachung der Zahl der Windkraftwerke würde in Dunkelflauten (Windstille im Winter) keine Strom zur Verfügung stehen. Es sei denn, man nehme extreme Speicherkosten in Kauf. „Dieser Fehler führt augenblicklich dazu, dass es in den Windzeiten extrem viel Überschuss gibt, der im Moment auf dem Markt verschenkt bzw. für einen negativen Preis abgegeben wird“, erklärte der ehemalige Senator. Um diesen Überschuss abzubauen, gebe es nun die Idee, den Strom in Wärme und Mobilität zu stecken. Auf diese Weise mache man sich aber abhängig von einer Energieform, der Stromerzeugung: „Jetzt hängen wir alles, Licht, Kraft, Wärme und Mobilität an ein Kabel, für das alle Straßen in Deutschland aufgerissen werden, weil das kleine Kupferkabel, das jetzt dort liegt, die Autos nicht bedienen kann.“

 

Abschließend kritisierte Fritz Vahrenholt, dass in Deutschland viel zu wenig über technologische Alternativen gesprochen werde. Themen wie der Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft, die Abtrennung des CO2 und Verpressung in tiefen Gesteinsschichten oder die Nutzung von Dual-Fluid-Reaktoren, die inhärent sicher seien und die Rückstandsproblematik bewältigten, kämen überhaupt nicht auf. 

 

Die anschließende Diskussionsrunde mit dem Publikum drehte sich insbesondere um die fehlende Sachlichkeit in der Klimadebatte. Tenor war, dass jeder, der Zweifel an den Klimaprognosen äußere, direkt als Klimawandelleugner abgestempelt werde und die Gefahr, dass wichtige Industrien völlig umsonst gefährdet würden, außer Acht gelassen werde.

 

Fotos: Wirtschaftsrat/Christian Ströder