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Bericht
09.02.2025
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Traditioneller Neujahrsempfang mit David McAllister MdEP

Europa und die Wahlen im Fokus
©Wirtschaftsrat

In stimmungsvoller Atmosphäre und bei bester Laune feierten gut 400 Mitglieder, Gäste und Freunde des Wirtschaftsrates in Hamburg den Traditionellen Neujahrsempfang, dieses Mal im Festsaal des Hotel Grand Elysée. Mit dem ehemaligen niedersächsischen Ministerpräsidenten David McAllister erlebten sie einen bestens aufgelegten Ehrengast. 

Der Landesvorsitzende Thies Goldberg kritisierte eine Politik der nicht getroffenen Zukunftsentscheidungen: „Das Ergebnis sind verschlafene Digitalisierung, überbordende Bürokratie, verlorene Verteidigungsfähigkeit, verrottende Infrastruktur, ungesicherte und absurd teure Energieversorgung, nicht mehr finanzierbare Sozialsysteme und die Beschädigung oder gar Vernichtung von ertragreichen Wertschöpfungsketten.“ Wohlstand, Innovations- und Anpassungskraft sowie die Zukunftsfähigkeit würden so gleichermaßen gemindert.

Er forderte die kommende Bundesregierung auf, von einer Klima- und Energiepolitik mit der Brechstange, von einer leistungsnegierenden Sozialpolitik und von einer regulierungswütigen Politik des Misstrauens gegenüber den Unternehmen wegzukommen: „Es bedarf einer zielwahrenden Entschleunigung, um den Weg zur Klimaneutralität im internationalen Einvernehmen und unter Beibehaltung eigener Wirtschaftskraft zu finden – sonst wird er nicht gegangen werden können.“

An die SPD adressierte Goldberg: “Dafür wünsche ich mir die gute alte deutsche Sozialdemokratie zurück, die für die arbeitende, leistende und damit staatstragende Bevölkerung stand, die von klugen Köpfen und Machern wie Helmut Schmidt, Wolfgang Clement, in weiten Teilen auch Gerhard Schröder und zuletzt Sigmar Gabriel getragen wurde. Leider ist die SPD zuletzt mutiert zu einer reinen Umverteilungspartei. Sie leistet so der von ihr beklagten entsolidarisierten Gesellschaft größten Vorschub - sie steht nämlich zurzeit nicht mehr für Solidarität mit denjenigen, die in das System einzahlen. Es ist wünschenswert, wenn hier ein Umdenken und Umlenken erfolgen würde.“

Dr. Ing. Julia Hobohm, Geschäftsführerin, Gemeinsames Rücknahmesystem Servicegesellschaft mbH rief zu Reformen und mehr Dialogbereitschaft auf: „Wir müssen mutig Reformen angehen, die unsere Demokratie und Wirtschaft gleichermaßen stärken. In der kommenden Legislaturperiode sollte es unser gemeinsames Ziel sein zu einem kontinuierlichen und konstruktiven Austausch zurückzukehren. Nur durch eine enge Zusammenarbeit von Politik, Wirtschaft und weiteren Stakeholdern können wir die dringend notwendigen Reformen erfolgreich umsetzen und praxisnahe und nachhaltige Lösungen entwickeln.“

David McAllister MdEP setzte ein klares Zeichen für Europa. Deutschland und Europa sollten weniger darauf bedacht sein, andere Länder zu belehren. Beide sollten sich stärke auf Zusammenhalt und geschlossenes Auftreten konzentrieren. Nur durch diese Einigkeit könne Europa seine Position in der globalen Welt behaupten. Neben der Sicherheits- und Verteidigungspolitik identifizierte er die Wettbewerbsfähigkeit als eine der großen Zukunftsaufgaben für Europa: „Nachhaltigkeitsberichterstattung, Europäisches Lieferkettengesetz, Taxonomie. War das Notwendig? Hätten wir das auf europäischer Ebene regeln müssen? Nein! Und schon gar nicht alles zur gleichen Zeit.“ Europäische Unternehmen stünden in einem harten globalisierten Wettbewerb und müssten wieder Luft zum Atmen bekommen.

Beim anschließenden Get-together ließ es sich David McAllister nicht nehmen, mit den Teilnehmern ins Gespräch zu kommen.