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Bericht
08.04.2019
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Warum "Jamaika" in Schleswig-Holstein funktioniert

Im unmittelbaren Anschluss an die Mitgliedversammlung begrüßte der alte und neue Landesvorsitzende Dr. Henneke Lütgerath ein aus der Hamburger Politik noch wohl bekanntes Gesicht. Karien Prien, Ministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Schleswig-Holstein, gab einen Einblick in die Bildungspolitik des Nachbarlandes und skizzierte, welches Erfolgskonzept hinter der Jamaika-Koalition in Kiel steckt.
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Man schaue in der Koalition gemeinsam und pragmatisch nach vorne, stets die vereinbarten Ziele im Blick. „Wir machen keine faulen Kompromisse, aber wir führen auch keine ideologischen Auseinandersetzungen“, so die Ministerin. Dabei sei es wichtig, dem anderen auch Erfolge zu gönnen. Man müsse akzeptieren, dass Politik nicht nur aus dem Bohren von dicken Brettern bestehe, sondern auch viel mit Erwartungs- und Befindlichkeitsmanagement zu tun habe. „Politik bedeutet an dieser Stelle Teamwork und ich werde nicht kleiner und ich strahle nicht weniger, wenn jemand anderes neben mir auch strahlen kann“, erklärte Prien.

 

Darüber hinaus versuche die Koalition vernetzt zu denken. Es gehe nicht um Bund gegen Länder oder um Politik gegen Wirtschaft. Es müsse immer gemeinsam mit allen Akteuren gearbeitet und sich zusammen auf das wirklich Machbare konzentriert werden.

 

Schließlich spielten Umgang und Stil in der schleswig-holsteinischen Politik eine außergewöhnlich große Rolle. Als Stichworte nannte Karien Prien den respektvollen Umgang miteinander, Vertraulichkeit und Verlässlichkeit. Dies habe bisher zwischen den Koalitionspartnern hervorragend geklappt. Die Ministerin resümierte: „Es wird nichts durchgestochen, es werden auf Kosten des Anderen keine Eitelkeiten befriedigt und am Ende eint uns die gemeinsame Bereitschaft zum Kompromiss.“