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Bericht
05.08.2020
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Wasserstofftechnologie - der nächste Exportschlager?

Landesfachkommissionen Energiepolitik & Industriepolitik

Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Dr. Bernd Buchholz zu Gast beim Wirtschaftsrat in Hamburg
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Im Rahmen einer gemeinsamen Sitzung der Hamburger Landesfachkommissionen Energiepolitik und Industriepolitik begrüßte Ulf Gehrckens den schleswig-holsteinischen Wirtschaftsminister Dr. Bernd Buchholz zum persönlichen Austausch.

 

Das Meeting im „Hamburger Ding“ auf der Reeperbahn war die erste Präsenzveranstaltung seit Mitte März. Im Mittelpunkt des Gesprächs stand die nationale Wasserstoffstrategie.

 

In der Vergangenheit, so Buchholz, hätten sich die schleswig-holsteinischen Gemeinden mit den durchschnittlich höchsten Jahreseinkommen pro Kopf an den Standgrenzen Hamburgs befunden. Unternehmer, die in der Hansestadt arbeiteten, aber im Grünen wohnten, sorgten dafür. Das hat sich mittlerweile geändert. Seit einigen Jahren werde die Statistik von Reußenköge bei Bredstedt und Niebüll angeführt. Die Landwirte des Ortes hätten schon früh auf Windstrom gesetzt und sich so die damals hohen garantierten Preise pro erzeugter Kilowattstunde ebenso gesichert wie Entschädigungen für den Fall, dass ihnen der produzierte Strom aufgrund von Überlast im Netz nicht abgenommen werden kann. Dies bedeutet aber auch, dass Stromkunden bei Flaute für stehende Windkraftanlagen zahlen müssen.

Der Grund dafür liegt in der unflexiblen Steuerung von Atom- und Kohlekraftwerken, bei denen sich ein Wechsel aus Hoch- und Runterfahren wirtschaftlich nicht lohnt. Die Erzeugung von Wasserstoff im Elektrolyseur sei daher eine flexibel zuschaltbare Möglichkeit, um bei einer hohen Strommenge im Netz den Windstrom weiterhin zuverlässig abnehmen zu können, erläuterte der Wirtschaftsminister. Wasserstoff gilt somit als flexibler Energiespeicher, der es möglich macht, auch den bei Sturm eigentlich zu viel erzeugten Strom später noch flexibel und vielseitig nutzen zu können.

 

Gleichzeitig widersprach Bernd Buchholz Aussagen, nach denen Deutschland in Zukunft seine gesamte Energie selbst herstellen müsse. Der Import von dann hoffentlich grünem Wasserstoff werde notwendig sein. Norddeutschland verfüge hier mit den Seehäfen und Windstromanlagen über großes wirtschaftliches Potential. Gleichzeitig biete sich Deutschland die Möglichkeit, jetzt durch große Forschungs- und Entwicklungsanstrengungen führend in der Wasserstoffelektrolyse zu werden. Gelinge es, die Technologie soweit zu entwickeln, dass der Energieträger H2 künftig den fossilen Energieträgern preislich Konkurrenz mache, könnte die Technik zu einem Exportschlager für die deutsche Wirtschaft werden.