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Bericht
25.09.2024
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Aktuelle Herausforderungen bei der Innenstadtentwicklung und im Wohnungsbau in der Stadt Wiesbaden

Die Sektion Wiesbaden diskutiert die Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Stadtverdichtung und Stadtentwicklung
©Wirtschaftsrat Hessen

Andreas Steinbauer, Sprecher der Sektion Wiesbaden, und Gastgeber Jonas Zwick, Comforte AG, begrüßten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer. In der anschließenden Podiumsdiskussion mit Roland Stöcklin, Geschäftsführer der SEG Stadtentwicklungsgesellschaft Wiesbaden mbH; Thomas Müller, Geschäftsführer der Terramag GmbH und Dirk Huthwelker, Architekt der HS.02 huthwelker.stoehr + partner, kt stand die Frage, ob die ökonomischen Rahmenbedingungen bei städtebaulichen Planungen noch ausreichend berücksichtigt werden, im Mittelpunkt. Dirk Huthwelker betonte dabei, dass es oft eine Diskrepanz zwischen politischen Vorgaben und den tatsächlichen Bebauungsplänen gibt. Diese Differenzen führen zu Herausforderungen in der Umsetzung, besonders in Hinblick auf die wachsenden Anforderungen an bezahlbaren Wohnraum.

Zudem wurde die Realisierbarkeit der Zielvorgaben von Bund, Ländern und Kommunen vom Moderator Prof. Dr. Michael Simon, Vorsitzender der Landesfachkommission Immobilien- & Baupolitik hinterfragt. Thomas Müller äußerte sich kritisch und wies darauf hin, dass in vielen Fällen der Fokus auf die ökologische Tragfähigkeit von Planungen verloren gegangen sei. Dies habe zu einem Vertrauensverlust zwischen der öffentlichen Hand und der Politik geführt, was langfristig die Zusammenarbeit erschwert. Auch Stöcklin warnte davor, dass Kommunen realisieren müssen, dass nicht alle Projekte finanzierbar seien, und betonte, dass gerade bezahlbarer Wohnraum in Metropolen immer knapper werde.

Ein zentrales Anliegen der Veranstaltung war auch, wie aus gescheiterten Stadtentwicklungsprojekten gelernt werden kann, um zukünftige Planungen effizienter und nachhaltiger zu gestalten. Gerade die Frage, wie tragfähige Lösungen sowohl in der Innen- als auch in der Außenstadtentwicklung gefunden werden können, beschäftigte die Anwesenden. Der Umgang mit Leerständen, insbesondere von Wohnungen und Gewerbeflächen, wurde dabei als dringendes Handlungsfeld identifiziert.

Insgesamt machte die Veranstaltung deutlich, dass die Herausforderungen der Stadtentwicklung nur durch einen ganzheitlichen und interdisziplinären Ansatz gelöst werden können. Die Diskussionen zeigten klar auf, dass die Verzahnung von politischen Vorgaben, ökonomischen Rahmenbedingungen und nachhaltiger Stadtplanung entscheidend sein wird, um langfristig lebenswerte und bezahlbare Städte zu schaffen.