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Bericht
23.04.2020
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Folgen der Corona-Krise für die hessische Wirtschaft erst in einigen Jahren wirklich zu sehen

Michael Müller, hessischer CDU-Landtagsabgeordneter und Mitglied im Ausschuss für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen, stellt sich den Fragen der Wirtschaftsratsmitglieder aus Wetzlar-Dillenburg.

Michael Müller, hessischer CDU-Landtagsabgeordneter und Mitglied im Ausschuss für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen, stellt sich den Fragen der Wirtschaftsratsmitglieder aus Wetzlar-Dillenburg.
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Derzeit geht es den hessischen Unternehmen den Umständen entsprechend noch gut, aber viele geraten jetzt an ihre finanziellen Grenzen. Andererseits hat diese einmalige Situation weltweit, die Kreativität der Unternehmen beflügelt und viele innovative neue Geschäftsideen sind entstanden, fasste die Sprecherin der Sektion Wetzlar-Dillenburg, Heike Hämer, die Situation zusammen.

 

Eine baldiges Ende der weltweiten Corona-Krise sieht auch CDU-Landtagsabgeordneter Michael Müller nicht. Welche wirtschaftlichen Folgen der Lockdown haben wird, ist für ihn derzeit auch noch nicht erkennbar. Aber die Pläne, welche die deutsche Bundesregierung bereits vor einigen Jahren für einen Pandemie-Fall erarbeitet hat, sind aus seiner Sicht gut angelaufen und haben bisher Zustände wie in anderen betroffenen Ländern verhindert.

Auch die Soforthilfe-Maßnahmen, welche Unternehmen unbürokratisch beantragen können, finden großen Zuspruch in der Bevölkerung. „Hier sind auch noch nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft worden“, so Müller. Gerade die Mikrokredite der WI-Bank wären für viele kleine Unternehmen eine Chance des Überlebens, denn anders als die Soforthilfe-Pakete, können diese Kredite auch ohne Corona-Bezug beantragt werden. „In wie weit die bisher getroffenen Maßnahmen sinnvoll waren, kann erst in einigen Jahren wirklich gesagt werden. Aber es ist etwas getan worden, auch auf die Gefahr hin, dass Fehler gemacht wurden, was nicht ausbleibt“, erklärte der studierte Anwalt aus Herborn.

 

Die Forderung der Wirtschaftsratsmitglieder nach einer Reduzierung der Überregulierung – gerade und vor allem in diesen schwierigen Zeiten – sowie klare Regeln, was getan werden darf, unterstützt Müller und sieht in der ministeriellen Bürokratie eines der größten Probleme in Deutschland. Aber, dass es auch ohne geht, zeigt das Beispiel der Soforthilfe-Maßnahmen, welche zunächst auch an den EU- und Bankenregulierungen zu scheitern drohten, berichtete Müller abschließend. Der Abgeordnete sieht in der Krise auch die Chance Missstände dauerhaft zu beseitigen.