Deutschland nur Digital Adopter im internationalen Vergleich
„Wir befinden uns derzeit in einer Phase des Wandels. Disruptive Zukunftstechnologien werden weiterhin verschiedenste Branchen durchdringen und den Markt in den nächsten Jahren nachhaltig verändern“, erklärte Andreas Telschow, Leiter der Premiumkundenbetreuung & Kooperationen der Fidelity International. Disruptive Zukunftstechnologien – das seien neue Produkte, die es schafften, bisher erfolgreiche Technologien oder Dienstleistungen vom Markt zu verdrängen. Zu den prominenteren Beispielen gehöre etwa die Internetplattform Airbnb, die ohne eigene Ferienwohnungen oder Hotels zu besitzen, dem Hotelgewerbe große Konkurrenz mache. Und während früher nur diejenigen, die einen Home PC besaßen, Zugang zum Internet hatten, sind Laptops und Smartphones heutzutage aus dem Arbeitsalltag nicht mehr wegzudenken. „Die Menge an Informationen hat neue Dimensionen erreicht. Die meisten Unternehmen sind nicht mehr in der Lage, diese großen Datenmengen zu managen“, erläutert Telschow. Als auf Vorsorgeprodukte und Vermögensverwaltung fokussiertes Unternehmen baue Fidelity International daher auf Aspekte wie Maschinelles Lernen und Künstliche Intelligenz. In diesen Bereichen gehöre Deutschland bislang nur zu den sogenannten Digital Adopters. Vorreiter seien dagegen Länder wie die Schweiz, Polen oder Spanien.
„Der internationale Druck nach einer stärkeren Digitalisierung ist auch in Deutschland spürbar. Aber gerade im Bereich Finanzen liegt die Nutzung von Internet-Banking lediglich bei 50 Prozent. Es gibt in Deutschland noch genügend Bankfilialen, da entsteht eine gewisse Trägheit gegenüber neuen Innovationen“, begründete Telschow den Zustand. 53 Prozent aller Deutschen beschäftigten sich maximal eine Stunde im Monat mit ihren Finanzen.
„Hier wollen wir ansetzen und digitale Technologien mit der Erfahrung von Portfoliomanagern und externen Anlageexperten kombinieren“, ergänzte Dr. Andreas Prechtel, Leiter des Privatkundengeschäfts der Fidelity International. Den Herausforderungen der Digitalisierung und damit verbundener regulatorischer Anforderungen sei er sich jedoch bewusst: „Dennoch wird die persönliche Kundenberatung im Finanzbereich sicherlich nie vollständig aussterben.“