Standortinitiative Nordhessen: Die 1001 Aufgaben des Regierungspräsidiums Kassel in Zeiten von Corona
Der Kasseler Regierungspräsident Hermann-Josef Klüber erklärt den Mitgliedern die Herausforderungen, welche Deutschlands größtes Regierungspräsidium in den aktuellen Krisenzeiten zu meistern hat.
Als staatliche Mittelbehörde versteht sich Deutschlands größtes Regierungspräsidium als Scharnier zwischen Politik und den Bürgern der Regionen Nord- und Osthessen. Der Schwerpunkt der Arbeit in diesem Jahr liegt neben dem Aufrechterhalten des Alltagsgeschäftes, vor allem auf der Bearbeitung der Anträge für die Corona-Soforthilfe, erklärte Regierungspräsident Hermann-Josef Klüber. Dass sie für die Bearbeitung und Verteilung der finanziellen Soforthilfen zuständig sind, hat das Präsidium nur wenige Tage vor der offiziellen Verlautbarung der Landesregierung erfahren. „Wir sind stolz, dass es uns gelungen ist, mit nur wenigen Tagen Vorlauf, eine Infrastruktur aufzubauen, welche es den Unternehmen ermöglicht, schnell und unbürokratisch Hilfen zu beantragen“, berichtete Klüber. „Wir haben bereits 2015 Erfahrungen bei der Bewältigung von Notsituationen und dem Arbeiten im Krisenmodus durch die Flüchtlingskrise sammeln können. Diese Erfahrungen kommen uns jetzt zu Gute.“
Allein am ersten Tag haben 300.000 Unternehmen Anträge auf Soforthilfe gestellt. Davon sind derzeit noch 115.000 Anträge zu bearbeiten. „Mir ist natürlich bewusst, dass es den Unternehmen nicht schnell genug geht, aber die Prüfung der Anträge auf Rechtmäßigkeit benötigt leider etwas Zeit“, so der studierte Jurist.
Neben der Verteilung der Corona-Sofort-Hilfen steht das Kasseler Präsidium auch vor den alltagsüblichen Herausforderungen einer Verwaltungsbehörde. Dabei steht insbesondere das Thema „Digitalisierung“ an oberster Stelle der Agenda. Zudem bearbeitet die Behörde auch Themen wie Verkehr, Wohnen, ländlicher Raum und die damit einhergehenden Herausforderungen, wie demografischer Wandel und Fachkräftemangel, sowie nun die aktuellen Auswirkungen der Corona-Krise auf diese Themengebiete. „Die Welt wird nach der Corona-Krise eine andere sein. Wie diese dann aussehen wird, kann jetzt noch niemand sagen, aber Lieferketten, Verbraucherverhalten und die Wirtschaftslage stellt die deutsche und hessische Wirtschaft vor große Hürden“, schloss Klüber seinen Vortrag.