,,Die digitale Entwicklung der Eintracht Frankfurt"
„Fußball ist und bleibt immer eine analoge Angelegenheit – der Ball muss ins Tor“, führte Axel Hellmann, Vorstand der Eintracht Frankfurt Fußball AG, ein. Und so bleibe auch das emotionale Live-Erlebnis des Fußballs immer gleich, da es auf einzigartige Weise Begegnungsmöglichkeiten schafft. In Hinblick auf die Digitalisierung hat der Fußball einen klaren Marktvorteil gegenüber den meisten anderen Branchen. Er erweitert das digitale Geschäftsmodell, welches auf Nutzen und Vertrauen fußt, um einen weiteren Faktor: Emotion. Hellmann nannte diesen Effekt, die „Umkehrung der Schwerkraft“, der das Produkt Eintracht ohne viel Werbung vermarktbar mache.
Gleichwohl betonte Hellmann, dass man sich trotz des derzeitigen Erfolgs des Vereins auf die Zukunft und neue Trends vorbereiten müsse: „Nach dem Pokalsieg ist vor der Krise.“ Besonders am Wirtschaftsstandort Frankfurt sei der Veränderungsdruck sehr hoch, da hier technische Entwicklung und Kapital zusammenfielen. Auf dieser Grundlage präsentierte er das Kernkonzept, das die Eintracht für die Zukunft rüsten soll. Neben der internationalen Vermarktung der Eintracht, will man zukünftig mehr auf vertriebsorientierte Partner als nur auf reine Marketingpartnerschaften setzen. „Wir setzen auf die Digitalisierung des Stadions, beispielsweise bei der Modernisierung des Einlass- und des Prepaid-Bezahlsystems, mit dessen Betreiber es in der Vergangenheit mehrfach Probleme gegeben hatte. Außerdem sollen beim Ausbau des Stadions mehr Stehplätze entstehen, um noch mehr – gerade jüngeren - Fans unvergessliche Live-Erlebnisse zu ermöglichen“, so Hellmann. Dies sei essentiell für eine frühe Fanbindung.
Im Vordergrund steht jedoch die Einrichtung einer neuen Plattform, die die Kooperation mit regionalen Partnern, Start-Ups und Bildungseinrichtungen ermöglichen soll. Die Eintracht Frankfurt Fußball AG entwickelt hier gemeinsam neue Ansätze, die die Distanz zwischen Ideen und Kapital verringern sollen. Neben den Digitalisierungsplänen sprach Hellmann aber auch das wichtige Thema des Stadion-Besitzes an. „Der derzeitige Mietvertrag läuft 2020 aus und mit dem derzeitigen Betreiber werde es wohl keine erneute Mietverlängerung geben. Der Fußballclub wäre bereit, das Stadion zu kaufen, doch gibt es hier noch einige Schwierigkeiten mit der Stadt Frankfurt.“ Alternativ wäre die Eintracht bereit etwa 30 Millionen Euro in die Modernisierung des Stadiums zu stecken, wäre eine langfristige Anmietung gewährleistet.
Zu viel wollte Hellmann aber an dieser Stelle noch nicht verraten. Sein Credo ist: Erst umsetzen, dann der Öffentlichkeit präsentieren.