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Bericht
16.06.2020
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Die Zukunft der deutschen und hessischen Tourismus- und Veranstaltungsbranche

Frank Kilian, Landrat Rheingau-Taunus-Kreis, sowie Landtagsabgeordneter Markus Meysner, tourismuspolitischer Sprecher der hessischen CDU-Landtagsfraktion, und Julius Wagner, Hauptgeschäftsführer des DEHOGA Hessen, diskutieren über aktuelle Herausforderungen und Lösungsansätze der deutschen und hessischen Tourismus- und Veranstaltungsbranche.

Frank Kilian, Landrat Rheingau-Taunus-Kreis, sowie Landtagsabgeordneter Markus Meysner, tourismuspolitischer Sprecher der hessischen CDU-Landtagsfraktion, und Julius Wagner, Hauptgeschäftsführer des DEHOGA Hessen, diskutieren über aktuelle Herausforderungen und Lösungsansätze der deutschen und hessischen Tourismus- und Veranstaltungsbranche.
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Landrat Frank Kilian spricht in seinem Eingangsstatement über die Herausforderungen in seinem Landkreis, welche im Zuge der Corona-Krise jetzt zu bewältigen sind. Die Restriktionen führten zunächst zur kompletten Stilllegung vieler Industrien in der Region und damit einhergehend steigenden Arbeitslosenzahlen. Besonders getroffen ist der Landkreis durch die Absage des Rheingau Musikfestivals, welches ein wichtiges Standbein der Tourismusbranche in der Region darstellt. „Durch die Lockerungen wurde die Region zwar wieder belebt, jedoch sind noch immer ein großer Teil der Gastwirtschaften geschlossen“, führt der Landrat weiter aus. Abschließend erklärt Kilian, dass die Mittel mit welchem der Landkreis betroffenen Unternehmen und Industrien helfen kann, stark begrenzt sind.

 

Landtagsabgeordnete Markus Meysner stellt fest, dass die von Bund und Ländern getroffenen Maßnahmen „nicht dazu dienen sollen, den Lebensstandard zu halten, sondern Existenzen zu retten“. Dies soll vor allem durch drei Maßnahmen geschehen. Zum einen das Soforthilfeprogramm des Bundes, auf welches das Land Hessen weitere Mittel aufgeschlagen hat. Zum anderen durch Mikroliquiditäts-Darlehen und Liquiditätshilfen für kleine und mittelständische Unternehmen in Hessen. Des Weiteren spricht der Fuldaer Landtagsabgeordnete das geplante Hilfspaket der Bundesregierung an, bei welchem Unternehmen die im März und April Umsatzeinbußen von 60% zu verzeichnen hatten, antragsberechtigt wären. Dies würde gerade die Tourismusbranche betreffen, welche eine der am härtesten getroffenen Wirtschaftszweige in Deutschland ist. Der Einbruch der Übernachtungen von bis zu 84% in Hessen im Vergleich zum Vorjahr verdeutlicht die ernste Lage. Der tourismuspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion sieht in der Krise jedoch auch eine Chance gerade für die Urlaubsregionen in Hessen, welche in der Vergangenheit weniger im Fokus von Urlaubern standen und die Krise nun für sich nutzen können.

 

Der Hauptgeschäftsführer des DEHOGA Hessen, Julius Wagner, erklärt den Teilnehmern und zuhörenden Politikern, wie ernst die Lage in Hessen im Hotel- und Gastronomiegewerbe ist. So verzeichnet die Gastronomiebranche einen historischen Umsatzverlust von 71%. Weiter führt er aus, dass der Einbruch der Messeveranstaltungen „schon vor dem Lockdown zu einem Kahlschlag in der Hotelbranche geführt habe. Die Branche ist gerade in Hessen mit seinen starken Tagungsstandorten, allen voran Frankfurt, abhängig von den Besuchern der Messen.“ Wagner begrüßt ausdrücklich die geplanten Überbrückungshilfen des Bundes und bestätigt, dass diese vielen Unternehmen aus der Branche zu Gute kommen würden. Abschließend betont er die Wichtigkeit der Tourismusbranche für Hessen mit seinen 180.000 Beschäftigten und 4% Anteil am hessischen BIP und lobt den Einbezug der Branche in die bisherigen Entscheidungen der Landesregierung.

 

In der anschließenden Diskussion stehen vor allem die möglichen Unterstützungen für die Veranstaltungsbranche sowie die Problematik rund um die einzureichenden Hygienekonzepte im Mittelpunkt. Hier fordern die Mitglieder, dass die Regierung an einem allgemein gültigen Konzept arbeitet, welches von allen hessischen Gesundheitsämtern gleichermaßen akzeptiert wird. Gerade im Veranstaltungsbereich sieht der Wirtschaftsrat noch viel Nachbedarf für die Politik.