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Bericht
10.09.2019
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Digitale Infrastruktur als wichtiger Standortfaktor für Mittelhessen

Im Mittelpunkt der Regionalkonferenz Mittelhessen in den Räumen der Mettler-Toledo GmbH stand das Thema „Digitale Infrastruktur als Standortfaktor“. Dazu äußerte sich auch Prof. Dr. Kristina Sinemus, hessische Staatsministerin für Digitale Strategie und Entwicklung.
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„Digitalisierung soll dem Menschen helfen“, das sei das Mantra für Prof. Dr. Sinemus und ihrem Ministerium. Man solle nicht nur die Risiken sehen, sondern auch die vielen Chancen. Man wolle versuchen, alle Menschen mitzunehmen. Gleichzeitig dürfe man die Digitalisierung aber niemandem aufzwingen.

 

Im Bereich der digitalen Infrastruktur wird ein gemeinsamer Weg mit den Kommunen und den Telekommunikationsunternehmen angestrebt. Man plant etwa 50 Millionen Euro zu investieren, um auch in den „weißen Flecken“ leistungsfähige Telekommunikationsnetze aufzubauen. Das Förderprogramm „Digitale Dorflinde“ stattet 261 Kommunen mit WLAN-Hotspots aus, eine Aufstockung der bis jetzt zwei Millionen Euro hohen Fördermittel ist bereits für Oktober 2019 geplant.

 

Beim Ausbau digitaler Infrastruktur will man aber auch neue Möglichkeiten, wie das Trenching – eine neue Technik zur Verlegung von neuen Glasfasertrassen - nutzen. Trenching ist eine „Innovation, die das an vielen Stellen einfacher macht.“ Daher will man sich hiermit in Zukunft deutlich intensiver befassen.

 

Gleichzeitig mahnte Prof. Dr. Sinemus an, sich in der Debatte um digitale Infrastruktur nicht nur auf Funklöcher zu beschränken. Schließlich müsse auch die Wirtschaft „in den nächsten Jahren global wettbewerbsfähig bleiben.“ Daher werde es 5G zunächst auch „in erster Linie in Gewerbegebieten“ geben. Man will Hessen „als starken Standort verteidigen.“

Im Anschluss ging auch Uwe Pöppler, leitender Verwaltungsdirektor für den Fachbereich „Familie, Jugend und Soziales“ im Landkreis Marburg-Biedenkopf, auf die Herausforderungen beim Ausbau der digitalen Infrastruktur ein. Man müsse ein gutes Netz „in alle Haushalte in allen Regionen“ bringen, forderte er. Pöppler warnte „sehr deutlich davor, den ländlichen Raum zu vergessen.“ Es werde zu Problemen führen, wenn sich die ländliche Region abgehängt fühle, auch in den Wahlergebnissen werde sich dies widerspiegeln. Dabei „werden die Wahlen letztendlich dort entschieden“, so Pöppler.