Digitale Kompetenzen sind von entscheidender Bedeutung
Allendorf (Eder), 16.08.2019 „Digitale Schule Hessen“ – so lautete der Titel der
1. nordhessischen Regionalkonferenz des hessischen Wirtschaftsrates, zu der heute mehr als 40 Vertreter von Unternehmen an den Viessmann Standort Allendorf (Eder) kamen. Co-CEO Joachim Janssen und der Chief Digital Officer der Unternehmensgruppe, Prof. Dr. Markus Pfuhl, begrüßten als prominente Gäste aus Wiesbaden die beiden Staatsminister Prof. Dr. Kristina Sinemus (Digitale Strategie und Entwicklung) sowie Kultusminister Prof. Dr. Ralph Alexander Lorz.
Janssen präsentierte den beiden Ministern während eines Rundgangs nicht nur das 2017 mit Bundeskanzlerin Angela Merkel eingeweihte Forschungs- und Entwicklungszentrum „Technikum“, sondern auch die Gaswandgeräte-Fertigung und die sogenannte Customer Journey, also die Dienstleistungen und digitalen Werkzeuge, die Viessmann seinen Partnern, dem Fachhandwerk zur Verfügung stellt, damit diese möglichst schnell und effizient die Bedürfnisse ihrer Kunden erkennen und entsprechenden Heiz- und Klimalösungen anbieten und einbauen können.
In den Schwerpunkt der Veranstaltung führte Prof. Pfuhl ein. Er griff das Thema aus der Einladung des Wirtschaftsrates Hessen auf und erläuterte, wie sich die Arbeitswelt im Zuge der allumfassenden Digitalisierung verändert. Und er stellte dar, welche Konsequenzen sich daraus zum Beispiel für die Aus- und Weiterbildung in einem Unternehmen ergeben und, welche Kompetenzen junge Mitarbeiter haben oder entwickeln müssen, um in der künftigen Arbeitswelt erfolgreich zu sein.
Zwei konkrete Projekte aus ihrem Ausbildungsalltag stellten vier Auszubildenden der Viessmann Gruppe den beiden Ministern und den Vertretern des Wirtschaftsrates vor. Zum einen ging es um einen virtuellen Schweißvorgang, bei dem mithilfe von Virtual Reality der echte Schweißvorgang erlernt werden kann, ohne dass dabei Hitze entsteht, Material oder Strom verbraucht werden müssten. Zum anderen präsentieren die jungen Viessmann Mitarbeiter, wie ein Nutzer in seinem smarten Home beispielsweise mit einer Sprachsteuerung die Temperatur in Räumen verändert.
Prof. Sinemus zeigte sich von diesen beiden Praxisbeispielen sehr beeindruckt und sagte: „Digitalisierung spielt für die Wettbewerbsfähigkeit im Mittelstand eine entscheidende Rolle. Prozesse und Verfahren können optimiert und beschleunigt werden. Als Landesregierung unterstützen wir daher nicht nur den Ausbau der digitalen Infrastruktur, sondern auch die Digitalisierung der beruflichen Aus- und Weiterbildung.“
Prof. Lorz ging in seinem Statement auf das gerade verabschiedete Programm „Digitale Schule Hessen“ ein und sagte dazu: „Die Digitalisierung der Schulen ist in nächster Zeit eine der großen bildungspolitischen Herausforderungen. Wir nehmen in den kommenden fünf Jahren 500 Millionen Euro in die Hand, um Schulen auf den Unterricht der Zukunft vorzubereiten. Einen besonderen Schwerpunkt wird dabei der berufliche Bereich bilden, dessen Unterricht am unmittelbarsten von einer modernen digitalen Ausstattung profitiert.“
Uwe Wacker, Geschäftsführer der Wicker Gruppe und Sektionssprecher des Wirtschaftsrates für Waldeck-Frankenberg, zog am Ende der zweistündigen Veranstaltung ein positives Fazit. Die beiden Minister hätten im Diskurs mit den Vertretern der Wirtschaft interessante Impulse aus der Praxis aufgenommen, die jetzt in der politischen Arbeit in Wiesbaden Niederschlag finden können. „Für die Sicherung unseres Wohlstandes sowie für die Offenheit gegenüber anderen Kulturen und Ländern, ist die Förderung der Digitalisierung in den Schulen und die Entwicklung neuer, digitaler Berufsbilder von hoher Bedeutung. Digitalisierung bedeutet oftmals, dass Prozesse und Qualifikationen global betrachtet werden. Aber nicht nur die großen Herausforderungen unserer Zeit sind mit Fortschritt zu lösen, es sind auch die kleinen, regionalen Erfolge, die an der Digitalisierung hängen. Ein wirkungsvoller Pakt zwischen Wirtschaft, Schulen und Ausbildungsinstituten ist notwendig, um weiterhin global wie regional wettbewerbsfähig zu bleiben“, untermauerte Robert Köster, Geschäftsführer der Roberts Marken & Kommunikation GmbH und Sprecher der Sektion Kassel des Wirtschaftsrates die Wichtigkeit des besprochenen Themas für die Wirtschaft und Politik.