Ein Jahr Trump - Eine Bilanz
Dr. Getrud Traud, Chefvolkswirtin der Landesbank Hessen-Thüringen, wertete das erste Jahr mit Trump ernüchternd: „Trump ist wie ein Elefant im Porzellanladen, der es schafft mit seiner Tollpatschigkeit jede Schwäche im internationalen System aufzudecken.“ Spannend sei in diesem Kontext ein Blick auf das Kräftemessen zwischen den USA und China. Entscheidend sei an dieser Stelle, dass Europa sich klar positioniere und einen Schritt auf Amerika zugehe. In ihren Augen seien die Befürchtungen vor negativen Auswirkungen, welche mit der Wahl Trumps einhergingen, ausgeblieben.
Aus unternehmerischer Sicht betonte Andreas Povel, Aufsichtsrat der TME AG, die Wichtigkeit Amerikas als transnationalen Handelspartner: „Trump hat Erfolg weil er sagt, was er denkt, und die Hau-den-Lukas-Mentalität bei den Amerikanern gut ankommt.“ Und durch die Brille der Amerikaner sei der Beginn der Regierung Trumps durchaus positiv zu bewerten.
Dagegen konterte Dr. Martin Lück, Leiter Kapitalmarktstrategie der BlackRock Investment Management Limited: „Ich glaube nicht, dass durch Trump etwas positiver geworden ist. Das Jahr 2017 sei für die Kapitalmärkte ein fantastisches gewesen, nicht wegen Trump sondern trotz Trump.“ Ein Jahr des Überzeugungstäters Trump, welcher zuerst alles Geschirr zerschlage, um es hinterher zu kleben, sei nach Dr. Lück somit negativ zu bewerten.