Cookie-Einstellungen

Bericht
16.10.2019
Drucken

Es geht nicht mehr ohne Social Media

Bei der Veranstaltung „Zwischen Instagram, Wahlplakat und Podiumsdiskussionen – Wie Twitter, Instagram & Co. die politische Kommunikation verändern“ lud der Junge Wirtschaftsrat Hessen zu Vorträgen von Dirk und Manon Metz von DIRK METZ Kommunikation sowie vom hessischen Finanzminister Dr. Thomas Schäfer (CDU).
©None

„Social Media – ein Dilemma der Politik?!“ war der Titel der Studie, die Dirk und Manon Metz zum Einstieg in die Veranstaltung vorstellten. An ihr nahmen 219 Land- und Bundestagsabgeordnete teil, welche die deutschen Parlamente nach Alter, Geschlecht und Parteien genau abbildeten. Fast alle befragten Parlamentarier nutzen demnach Soziale Netzwerke beruflich, mehr als die Hälfte von ihnen weist Social Media eine große oder sehr große Rolle zu, wenngleich nur 4,5 Prozent der dortigen Diskussionskultur ein positives Klima bescheinigen. Immerhin ein Fünftel der Abgeordneten erlebt im Netz viele oder sehr viele persönliche Anfeindungen.

 

Aus ihrer Studie haben Dirk und Manon Metz drei Thesen zur politischen Social Media-Nutzung abgeleitet, die sie abschließend vorstellten. Erstens hätten die Volksparteien digitalen Nachholbedarf. Sie schätzen Soziale Netzwerke als weniger wichtig ein und betreiben einen geringeren Social Media-Aufwand. Zweite These: Die AfD dominiert das Netz. „Es gibt keine Partei, die so stark im Netz unterwegs ist, wie die AfD“, so Dirk Metz. Drittens brauche es kreative Inhalte, um online zu punkten. Memes oder Gifs seien hier „unschlagbar“.

Der hessische Finanzminister Dr. Thomas Schäfer MdL erklärte, politische Kommunikation funktioniere nur, wenn sie sowohl auf der digitalen, als auch auf der analogen Ebene stattfinde. Man müsse schließlich einerseits die unter 25-Jährigen Instagramnutzer erreichen, andererseits aber auch die über 70-jährigen Zeitungsleser.

 

Schäfer verwies außerdem auf vier hessische Wahlkreise, in denen bei der vergangenen Landtagswahl eine Wählerwanderung zwischen den Kandidaten der CDU und der SPD stattfand. Dreimal fand diese Wählerwanderung vom Kandidaten der SPD zu dem der CDU statt, einmal war es umgekehrt. Sieger war jeweils derjenige Kandidat, der eine deutlich höhere Social Media-Präsenz aufwies als der Unterlegene. Dennoch war in Schäfers Fall „ein ganz entscheidender Faktor am Ende ein analoger“, so der hessische Finanzminister, der jedoch auch sagte: „Ich glaube, es geht nicht mehr ohne Social Media.“