EU-Taxonomie, Bildungsreform und Ausschussarbeit - POLIT-TALK mit Jungpolitikerin Katja Adler
Sektion Taunus im Gespräch mit der Bundestagsabgeordneten Katja Adler (FDP) über die aktuellen Themen der Bundestagsausschüsse Angelegenheiten der Europäischen Union; Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie Bildung, Forschung und Technologiefolgenabschätzung.
Sektion Taunus im Gespräch mit der Bundestagsabgeordneten Katja Adler (FDP) über die aktuellen Themen der Bundestagsausschüsse Angelegenheiten der Europäischen Union; Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie Bildung, Forschung und Technologiefolgenabschätzung.
Die seit September 2021 für die FDP im Bundestag sitzende Katja Adler gab zunächst eine Einschätzung über ihren Beginn als neue Bundestagsabgeordnete. Dabei ist ihr vor allem aufgefallen, wie ausgeprägt die Bürokratie im Bundestag sei und wie dies die Arbeit der Abgeordneten belastet. Sie sprach sich dafür aus, dass die Telearbeit auch nach der Corona Pandemie beibehalten werden sollte, um mehr zeitliche Flexibilität zu schaffen. Als Ziel für ihr Bundestagsmandat hat sie sich vorgenommen, „Teile der Kommunalpolitik nach Berlin tragen.“
Die für den Wahlkreis 176 Hochtaunus sitzende Abgeordnete ist im Ausschuss für Europäische Angelegenheiten und Im Ausschuss für Familien, Senioren, Frauen und Jugend ordentliches und im Bildungs- und Gesundheitsausschuss stellvertretendes Mitglied.
Sie berichtet, dass derzeit im Ausschuss für Angelegenheiten der Europäischen Union vor allem die neue EU Taxonomie diskutiert wird, welche mehr Nachhaltigkeit innerhalb der europäischen Wirtschaft schaffen soll. Die Taxonomie besagt, dass wirtschaftliche Aktivitäten einen Beitrag zur Verwirklichung der Umweltziele leisten müssen und dabei nicht eines oder mehrere der anderen Umweltziele beeinträchtigt werden darf. Ein Streitpunkt innerhalb Europa sei dabei die Einstufung von Atom- und Gaskraftwerken als nachhaltig gewesen. Die Meinung der Bundesregierung ist dabei eindeutig, so wir die Einstufung von Atomkraft als nachhaltig abgelehnt und Gas nur als Übergangslösung eingestuft. Die Teilnehmer der Veranstaltung fordern die Abgeordneten und Bundesregierung allerdings auf, die Kernkraftdebatte wieder auf eine wissenschaftliche Ebene zu heben, und nicht auf einer emotionalen Ebene zu führen.
Aktueller Themenschwerpunkt im Bildungs- und Forschungsausschuss sei eine Reformierung des Ausbildungssystems. Man will die duale Ausbildung stärken und den Übergang zwischen Schule und Arbeit verbessern. Darüber hinaus muss aber auch mehr Flexibilität in der beruflichen Bildung geschafft werden. Als Beispiel nannte Adler die Zusammenfassung von Berufsfeldern, um es Auszubildenden zu ermöglichen, die endgültige Berufsentscheidung erst im späteren Verlauf der Berufsausbildung zu treffen. Des Weiteren ist geplant die Unterstützung während der Berufsausbildung, insbesondere für sozial benachteiligte Kinder, zu verbessern. „Aber auch die Wertschätzung für die Ausbildung im Allgemeinen muss innerhalb der Gesellschaft verbessert werden“, so Adler. „Der Fokus auf die Berufsausbildung ist von elementarer Bedeutung für die deutsche Wirtschaft, da nur so dem Fachkräftemangel entgegentreten werden kann.“
Im Familienausschuss sind zurzeit wichtige Themen die Abschaffung des §219A und die Aufnahme der Verantwortungsgemeinschaft in das Familienrecht, ohne jedoch die Bedeutung der Institution der Ehe zu ersetzen.