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Bericht
13.04.2020
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Exit aus der Corona-Krise

Heiko Kasseckert, MdL, wirtschaftspolitischer Sprecher der hessischen CDU-Landtagsfraktion, und der Frankfurter IHK-Präsident, Ulrich Caspar, diskutierten mögliche Szenarien und Pläne für ein Ende der Corona-Maßnahmen und das Leben danach mit interessierten Mitgliedern in einer Videokonferenz.

Heiko Kasseckert, MdL, wirtschaftspolitischer Sprecher der hessischen CDU-Landtagsfraktion, und der Frankfurter IHK-Präsident, Ulrich Caspar, diskutierten mögliche Szenarien und Pläne für ein Ende der Corona-Maßnahmen und das Leben danach mit interessierten Mitgliedern in einer Videokonferenz.
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Corona hat Deutschland und die Welt zum Stillstand gebracht – und die Pandemie hat ihren Preis. Das Ifo-Institut beziffert den Schaden bei einem drei Monate andauernden Shutdown auf 700 Milliarden Euro. Bei nunmehr rückläufigen Infektionszahlen werden die Rufe nach einem Exit-Plan lauter. Auch unsere Mitglieder drängen auf Signale für eine Ausstiegsstrategie. 

 

„Bisher sind alle Maßnahmen, die getroffen wurden und auch kontrolliert werden, auf allgemeine Akzeptanz gestoßen“, erklärte der CDU-Politiker Heiko Kasseckert den Teilnehmern der Online-Veranstaltung. Allerdings sei der Politik auch klar, dass alle Geduld ein Ende hat und wirtschaftliche, wie auch gesellschaftliche Einschränkungen, nicht dauerhaft durchzuhalten sind. „Die Frage, die wir jetzt beantworten müssen, heißt: Wie können wir mit dem Virus leben?“

 

Das Alltagsbild werde sich dauerhaft ändern. „Menschen mit Mundschutz werden zum alltäglichen Straßenbild gehören“, beschrieb Kasseckert seinen Ausblick. Ein vorsichtiges Hochfahren und eine langsame Aufhebung der Maßnahmen wird geplant, gleichzeitig aber die Zahl der Neuinfizierungen beobachtet, um bei einem erneuten Anstieg zügig reagieren können. „Das Ziel ist und bleibt es, eine Überbelastung des deutschen Gesundheitssystems zu vermeiden.“

 

Wie eine solche systematische Lockerung der Maßnahmen für Gesellschaft und Wirtschaft aussehen könnte, erläuterte IHK-Präsident Ulrich Caspar anhand eines genauen Stufenplanes. Dieser fordert eine frühzeitige und konkrete Auseinandersetzung der Politik mit einem Exit. „Vor allem die Betreuungsmöglichkeiten für Klein- und Schulkinder müssen frühzeitig wieder ermöglicht werden, damit Eltern dem Markt wieder als Arbeitskräfte zur Verfügung stehen“, so Caspar. Welche Auswirkungen die Pandemie auf die Weltwirtschaft und globale Wertschöpfungsketten hat, sei derzeit noch nicht abzuschätzen.

 

Von Seiten des Wirtschaftsrates mit Zahlen konfrontiert, bestätigte Kasseckert abschließend, dass allein die gemeldete Zahl der Infizierten nicht aussagekräftig genug ist und die Testmaßnahmen ausgeweitet werden müssen. Nur so kann man zeitnah Effekte der Lockerungen verfolgen und das Gesundheitssystem vor einer massiven Überforderung schützen.