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Bericht
12.09.2018
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Flexibilität ist das Zauberwort

Auf Einladung der Sektion Main-Kinzig sowie des Unternehmernetzwerks Bildung & Arbeitsmarkt des Wirtschaftsrates waren Herr Dr. Ulrich Kuther, Bevollmächtigter der Geschäftsführung der „hessenstiftung – familie hat zukunft“, Carsten Neumann, Personalleiter der Umicore AG & Co. KG, Manuela Engel-Dahan, Geschäftsführende Gesellschafterin der Lock Your World GmbH & Co. KG, sowie Sarah Hagenkötter, Landesvorsitzende des Jungen Wirtschaftsrats und Vice President – Private Equity and M&A Practice der Marsh GmbH, bei der Umicore AG & Co. KG in Hanau zu Gast, um unter der Moderation der stellvertretenden Chefredakteurin des Hanauer Anzeigers, Yvonne Backhaus-Arnold, über das Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu diskutieren.
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Im Fokus der Diskutanten stand die Herausforderung für Arbeitnehmer die Betreuung von Kindern oder die Pflege von Angehörigen mit dem eigenen Beruf in Einklang zu bringen. Konsens bestand darüber, dass es in Zeiten des Fachkräftemangels zu vermeiden gilt, dass Fachkräfte dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung stehen, weil sich Familie und Beruf nicht vereinbaren lassen.

 

Dr. Ulrich Kuther, Bevollmächtigter der Geschäftsführung der „hessenstiftung – familie hat zukunft“, machte gleich zu Beginn der Diskussionsrunde klar, dass „Familien gutes Geld aber auch ausreichend Zeit benötigen, um eine erfülltes Familienleben zu führen und daher flexible Arbeitszeitmodelle wichtig sind“.

Carsten Neumann, Personalleiter der Umicore AG & Co. KG, konnte aus der Praxis die Aussagen von Kuther untermauern und beschrieb: „Das Wertesystem hat sich verändert, Arbeitszeit ist die neue Währung und Flexibilität von Arbeitszeit ist vielen Menschen mittlerweile wichtiger als der Aufstieg im Beruf“.

 

Zur Frage der Rolle der Frau im Spagat zwischen Beruf und Familie hatte die Landesvorsitzende des Jungen Wirtschaftsrats und Vice President – Private Equity and M&A Practice der Marsh GmbH, Sarah Hagenkötter, eine klare Haltung: „Frauen müssen Ihre Vorstellungen von Flexibilität der Arbeitszeit ehrlich kommunizieren und auch ihre Alleinstellungsmerkmale klar machen, denn Flexibilität bedeutet nicht unbedingt Arbeitszeiten von Dienstag bis Donnerstag 9.00 – 14.00 Uhr“.

 

Carsten Neumann ergänzte, dass das klassische Rollenbild mehr und mehr aufweiche, da eine weit höhere Anzahl an Männern in Elternzeit gehe. Er formulierte zum Abschluss aber auch eine klare Forderung an die Politik: „Das Wort ‚Warteliste‘ ist für Eltern ein absolutes Unwort, wer als Politiker Flexibilität will und die Möglichkeit schaffen möchte, dass Eltern Ihren Beruf nicht aufgeben müssen, muss in ausreichender Zahl Kita-Plätze schaffen. Hier sind leider immer noch nicht alle Kommunen auf dem gleichen Stand.“