Friedrich Merz: "Deutschland kann mehr"
Der Vizepräsident des Wirtschaftsrat sieht entgegen einer wahrgenommenen anderen Grundstimmung dem Jahr 2020 zuversichtlich und optimistisch entgegen. Er sieht fünf bestimmende Themen: Die Debatte um den Green Deal in der EU-Kommission, der Finanzierungsrahmen für die europolitische Union, die deutsche Ratspräsidentschaft mit u.a. der konkreten Ausformulierung des Brexit-Abkommens, der EU-China Gipfel 2020 in Leipzig sowie die US-Wahlen im November.
In Bezug auf die Klimadebatte mahnte Friedrich Merz, nicht in Panik zu verfallen, sondern in den gemeinsamen Dialog mit der jungen, engagierten Generation zu treten. "Wir sollten die draußen Demonstrierenden hereinbitten und sehr konkret diskutieren, was eine zu schnelle Energiewende für die Ökonomie und insbesondere die Industrie bedeutet". Einigkeit bestünde darin was wir nicht wollen, erklärte Merz, nämlich Kern-, und Kohleenergie. Doch der Plan, was zukunftsfähig die beste Lösung sei, lasse noch viele Fragen offen.
Hierzu forderte Merz insbesondere die Wirtschaft und den Mittelstand zur Mithilfe auf, solide Szenarien für die Zukunft des Industriestandorts Deutschland zu entwickeln. Dies erfordere ein großes Engagement und breite gesellschaftliche Beteiligung. „Deutschland braucht Ihre Beteiligung, mischen Sie sich mit ein, überlassen Sie unsere Zukunft nicht anderen Protagonisten.“ Man müsse bereit sein, den Diskurs bei Sachthemen zu führen, um eine Ernsthaftigkeit aus der Mitte der Gesellschaft zu bringen. Dies sei Chance für die deutsche Demokratie: „Wir leben in einem der besten, sozialsten, wohlhabendsten und schönsten Ländern der Welt. Es lohnt sich dieses mitzugestalten. Deutschland kann mehr!“