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Bericht
16.09.2019
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Handeln statt reden

Beim Offenbacher Unternehmerfrühstück lud die Sektion Offenbach/Dieburg zu einer Gesprächsstunde mit Björn Simon MdB, ordentliches Mitglied im Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur sowie im Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit, zum Thema „Wirtschaftsfaktor Verkehrsinfrastruktur im Rhein-Main-Gebiet und Hessen.“
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Mit Blick auf die am Vortag vorgestellten Pläne zum Bau eines Fernbahntunnels unter der Frankfurter Innenstadt legte Björn Simon die Vorteile eines solchen Tunnels dar: Neben verkürzten Fahrzeiten können auch mehr Passagiere befördert werden. Angesprochen auf das in Baden-Württemberg immer noch andauernde Projekt „Stuttgart 21“ stellte Simon klar, man müsse weniger reden und mehr handeln.

 

In Deutschland sei es „leider das System, dass man sehr lange plant und die Vorzeichen eines Projektes dann irgendwann andere sind.“ Dabei würden gerade Schienenbauprojekte „von denen verhindert, die sie eigentlich wollen.“ So werde eine unterirdische Schienentrasse durch das Kinzigtal „von Initiativen behindert, die den Plan befürwortet haben und sich für mehr Schiene einsetzen, da die Vibrationen beim Bau Flora und Fauna stören.“ Zur Lösung solcher Probleme soll das Planungsbeschleunigungsgesetz beitragen, das nur noch das Beklagen in zwei Instanzen zulässt. Dies müsse aber auch zeitlich begrenzt werden.

Auf die Frage nach Möglichkeiten zur CO2-Einsparung äußerte sich Simon als Befürworter der Atomenergie. Im Wirtschaftsausschuss herrscht, laut, Simon mehrheitlich die Meinung, dass es ein Fehler war, von heute auf morgen aus der Atomenergie auszusteigen. Die E-Mobilität hält Simon im städtischen Bereich für eine gute Übergangslösung. Um auf Dauer den Dieselmotor abzulösen, reiche es jedoch überhaupt nicht. Auch die Abbaubedingungen der für die E-Autos notwendigen Rohstoffe müsse man beachten. Von einer Einschränkung des Luftverkehrs hält Simon dagegen nichts: „Von heute auf morgen keine Kurzstreckenflüge mehr durchführen, das ist absolut der falsche Weg.“ Es brauche einen guten „Mobilitätsmix“ und keine Beschränkung auf nur ein Verkehrsmittel.