Herausforderungen im Pflegesektor
Klarmann sieht es als primäre Herausforderung, inländisches Potential von Pflegekräften besser zu nutzen und den offenen Bedarf mit ausländischen Fachkräften zu decken. Hierzu müsse man das Image der Gesundheits- und Pflegebranche sowie die Qualifizierungsmöglichkeiten verbessern. Zudem sei es notwendig, die Verfahren für Arbeits- oder Ausbildungserlaubnis für ausländische Bewerber zu vereinfachen, so Klarmann mit Blick auf den derzeit hohen bürokratischen Aufwand. Gleichzeitig gelte es, die Kriterien und Modi für Anerkennungsverfahren ausländischer Qualifikationen anzupassen.
Ihr Appell gehe insbesondere an die Politik und die Kassen, die die Notwendigkeiten erkennen und danach handeln sollen. Dies könne nur durch die Mitsprache von praktizierenden Pflegekräften wertvoll und zukunftsorientiert geschehen.
Auch in kommunalen Einrichtungen spielt das Thema „Pflege“ eine große Rolle: Landrat Christian Engelhardt stellte dar, was der Kreis Bergstraße zur Verbesserung der Situation in der Pflege unternimmt. So gibt im Kreis Bergstraße drei Pflegeschulen, deren Lehrkräfte teilweise auch als Sprachförderkräfte ausgebildet sind. Außerdem existiert ein in regelmäßigen Abständen tagender Pflege-Tisch mit Teilnehmern aus dem Pflegesektor und aus der Politik.
Engelhardt betonte außerdem, dass die private Vorsorge in Zukunft noch mehr an Relevanz gewinnen müsse, denn die Umlagefinanzierung zwischen den Generationen ist nicht mehr fair verteilt. Ein weiterer Lösungsansatz ist aus seiner Sicht das Einstellen von Pflege-Helfern, die Senioren im Alltag unterstützen.