Hessen vor dem Brexit
Ende März soll der EU-Austritt Großbritanniens rechtskräftig werden. Ein Datum, das auch für die hessische Wirtschaft von zentraler Bedeutung ist. Insbesondere für die Region um Frankfurt und den Finanzplatz. Der hessische Staatssekretär für Europaangelegenheiten, Mark Weinmeister, erläuterte auf dem Frankfurter Unternehmerfrühstück Auswirkungen der aktuellen Entwicklungen des Brexit: „Am 30. März 2019 sind wir mit Großbritannien handelstechnisch auf dem Stand wie beispielsweise mit Mosambik. Für alle wirtschaftlichen Beziehungen mit Großbritannien gelten dann nur noch die Basis-Leitlinien der Welthandelsorganisation.“ Das No-Deal-Szenario sei einschneidend für den Wirtschaftsstandort, wirke sich maßgeblich auf die Wertschöpfungsmöglichkeiten der hessischen Industrie aus. „Es gibt einen ständigen Austausch zwischen Hessen und Großbritannien. Produktionsprozesse müssen neu gestaltet, Lieferketten neu geplant werden. Standorte werden geschlossen, andere an Bedeutung gewinnen“, so Weinmeister. Das Land habe ein Rieseninteresse daran, dass die Produktion ungehindert weitergehe. Die schwierige politische Situation in Großbritannien gebe einem geregelten Brexit derzeit keinen Raum. Weinmeister verdeutlichte aber den großen Druck, der auf dem Königreich liege, der durch die zeitliche Grenze verstärkt würde. Die hessische Landesregierung sei unterwegs und versuche, die Firmen auf den ungewissen Ausgang vorzubereiten.