Hessische Schulen brauchen ein digitales Bildungskonzept
Die Landesfachkommission Digitalisierung des Wirtschaftsrats Hessen fordert ein ganzheitliches Bildungskonzept um Hessens Schulen digitaler zu machen.
Die Coronapandemie hat offen gelegt, dass die großen Herausforderungen im Digitalisierungsbereich des hessischen Bildungssystems mit noch mehr Nachdruck behandelt werden müssen. Zwar sind im Gute-Zukunft-Sicherungsgesetz über 43 Millionen Euro für die IT-Infrastruktur im Schulbereich eingeplant, alleine das steigert allerdings weder den Nutzen, noch die Nutzung, des digitalen Potentials: „Bund und Land sind hier gefordert. Zusätzlich zu den Investitionen muss den Schulen mit einem ganzheitlichen Konzept unter die Arme gegriffen werden. Neben der digitalen Infrastruktur geht es hierbei vor allem um die Ausbildung der Lehrkräfte hinsichtlich der Anwendungsmöglichkeiten sowie die Investition in digitale Lehrmedien. Andernfalls werden wir im Wettbewerb um eine führende Rolle in der zunehmend „digitalen“ Zukunft, nicht bestehen.“, so Biju Pothen, Vorsitzender der Landesfachkommission Digitalisierung.
Wie Kultusminister Prof. Dr. R. Alexander Lorz jüngst bekannt gab, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass auch im kommenden Schuljahr der Präsenzunterricht eingeschränkt bleibt. Damit wird den digitalen Bildungsmedien eine entscheidende Bedeutung für das Lernen zu Hause zukommen. Das Schulportal ist zwar im Aufbau, allerdings sind noch längst nicht alle hessischen Schulen an das Schulportal angeschlossen, welches zudem noch immer kein Web-Conferencing-Tool hat, um Lehrer und Schüler live in Kontakt zu bringen. „Es darf nicht vom Zufall abhängen, ob Schüler und Lehrer die Möglichkeiten des Schulportals und der Cloud nutzen können. Die Sommerferien müssen genutzt werden, um Hessens Lehrer im digitalen Schulbereich auf Ballhöhe zu bringen.“, so der Vorsitzende der Landesfachkommission.
Der Wirtschaftsrat der CDU e.V. fordert das Kultusministerium dringend auf, ein ganzheitliches Bildungskonzept auszuarbeiten. Schwerpunkte hierbei müssen die Weiterbildung von Lehrerinnen und Lehrern im Hinblick auf die Nutzung und Entwicklung digitaler Lernmedien sowie ein gewichtige Bezug zu neuen Medien auf dem Lehrplan sein.