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Bericht
01.03.2021
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Immo-Talk zur Kommunalwahl

Das Netzwerk Immobilen des Wirtschaftsrates Hessen um Gerald Tschörner, hatte Christiane Loizides (CDU Frankfurt), stv. Ausschussvorsitzende im Ausschuss für Planung, Bau und Wohnungsbau, Wolfram Kieselbach (CDU Kassel), Mitglied im Ausschuss für Stadtentwicklung, Mobilität und Verkehr & Vorsitzender von Haus & Grund Kassel sowie Eberhard Seidensticker (CDU Wiesbaden), Fachsprecher Planung & Bau und Mitglied im Ausschuss für Planung, Bau und Verkehr, zu einem Immo-Talk zur Kommunalwahl geladen.

Kurswende Immobilien: Strategien für eine Bau- und Wohnungspolitik der Zukunft
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„Wohnungsnot und hohe Mieten sind neben den Verkehrsproblemen die Hauptsorgen der Menschen in Frankfurt“, machte Christiane Loizides eingangs deutlich. Da die Stadt derzeit ein Wohnungsdefizit von etwa 23.000 Wohnungen aufweise, sei es dringend notwendig, weiteren Wohnraum zu schaffen. „Es besteht dringender Handlungsbedarf für Frankfurt – selbst, wenn der uns prognostizierte Zuzug geringer ausfallen sollte“, so die stellvertretende Ausschussvorsitzende. Die Frankfurter Innenstadtentwicklung reiche nicht aus, um den Bedarf zu decken. „Wir müssen nicht nur die Innenstadtentwicklung vorantreiben, Wohneinheiten auch durch Aufstockungen schaffen und begonnene Bebauungsplanverfahren zu Ende führen“, forderte Christiane Loizides. „Auch brauchen wir zudem eine Außenentwicklung“, so die CDU-Politikerin weiter, die die Bildung von Wohneigentum z.B. zur Altersvorsorge weiterhin fördern möchte.

 

Die immobilen- und baupolitische Situation im nordhessischen Kassel schilderte Wolfram Kieselbach. „Auch in Kassel haben wir eine angespannte Wohnungssituation, aber von einer Wohnungsnot wie im Rhein-Main-Gebiet kann bei uns nicht die Rede sein“, konstatierte der Kasseler Haus & Grund Vorsitzende. Die Mieten und Baulandpreise in Kassel lägen deutlich unter denen des Rhein-Main-Gebietes sowie unter Bundesdurchschnitt. „Unser Problem ist allerdings, dass uns in der Region ein Bevölkerungsschwund vorhergesagt wurde, wir tatsächlich aber ein Bevölkerungswachstum erleben“, erörterte Kieselbach. „Bauland erst dann auszuweisen und zu beplanen, wenn die Nachfrage schon da ist, ist zu spät.“ „Ein großes Angebot an Wohnungen ist schließlich der beste Mieterschutz und dämpft die Mietpreise am besten“, plädierte der Kasseler Politiker.

 

„Bau-Investoren werden durch zu viele Regelungen verschreckt. Bauvorhaben müssen unbürokratischer und damit schneller realisiert werden können“, forderte der Wiesbadener Fachsprecher für Planungs- und Baupolitik, Eberhard Seidensticker, und machte damit bürokratische Bau-Hürden zu einem Thema des Immo-Talks. „Wir müssen Bauland ausweisen und Flächennutzungspläne beschließen satt uns in endlosen Debatten zu verlieren – sonst kommen wir dem Bedarf hier nicht hinterher“, betonte der Wiesbadener Politiker. Doch insbesondere die Entwicklung des Ostfeldes stoße auf Widerstände. Gerne würde Seidensticker Bauvorhaben vermehrt gemeinsam mit ortsansässigen Unternehmen umsetzen, doch deren Kapazitäten reichten oftmals nicht aus. Verstärkt Handwerker vor Ort anzusiedeln und auszubilden, wies Eberhard Seidensticker vor diesem Hintergrund als wichtige Maßnahme aus.

 

Im gemeinsamen Austausch, moderiert durch Klaus Beine, Rechtsanwalt und Notar der Beiten Burkhardt Rechtsanwaltsgesellschaft mbH & Vorsitzender der Landesfachkommission „Immobilien und Baupolitik“ sowie durch Gerald Tschörner, Geschäftsführer der RED SQUARE GmbH & Netzwerksprecher Immobilien, wurde weiterhin über Wohnungsbau und Innenstadtentwicklung diskutiert. „Bauen ist der beste Mietendeckel“, zeigte sich Klaus Beine überzeugt. Final machte er die Positionierung des Wirtschaftsrates deutlich: „Wir müssen selbst klare Kante zeigen, Position beziehen und die konservativen Werte wieder betonen. Es geht nicht nur um bezahlbares Wohnen, sondern grundsätzlich ums Bauen. Dabei wünschen wir keine Enteignungen, sondern auch in Zukunft die Möglichkeit zum Bau von Einfamilienhäusern.“