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Bericht
26.05.2020
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"Infrastruktur, das A und O im digitalen Zeitalter"

Jan Schneider, Frankfurter Stadtrat und Dezernent für Bau und Immobilien, Reformprojekte, Bürgerservice und IT der Stadt Frankfurt am Main, im Gespräch mit den Mitgliedern des Wirtschaftsrates über Digitalisierung und digitale Infrastrukturen in der Metropolstadt.

Jan Schneider, Frankfurter Stadtrat und Dezernent für Bau und Immobilien, Reformprojekte, Bürgerservice und IT der Stadt Frankfurt am Main, im Gespräch mit den Mitgliedern des Wirtschaftsrates über Digitalisierung und digitale Infrastrukturen in der Metropolstadt.
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Für Stadtrat Jan Schneider ist die Durchführung des Frankfurter Unternehmerfrühstücks als Online-Veranstaltung das beste Beispiel, wie aktuell und virulent das Thema Digitalisierung in der heutigen Zeit ist. Trotzdem, so betont er, fehle bei all den Vorteilen, die die neuen Formate mit sich bringen, dann doch der persönliche Kontakt und das bei diesem Veranstaltungsformat übliche, gemeinsame Frühstücken. Die Corona-Krise hat gezeigt, dass durch die Digitalisierung, Herausforderungen und Probleme gelöst werden konnten, die vor einigen Monaten noch undenkbar gewesen wären. „Die aktuelle Situation ist eine wirkliche Katastrophe – ich denke da an die Messe, den Frankfurter Flughafen oder die Gastronomie, für welche die Corona-Krise einen existenzbedrohenden Zustand darstellt – man muss positiv bleiben und versuchen dem Ganzen einen kleinen, positiven Funken abzugewinnen“, so der Frankfurter Stadtdezernent.

 

Die Corona-Krise hat gerade im Dienstleistungsbereich große Gräben aufgetan. Viele Dienstleistungsberufe konnten, ihre Arbeit fortzusetzen, indem Prozesse digitalisiert oder das zahlreiche Angebot der Webkonferenzen genutzt wurden. Andere Berufszweige jedoch, können ihre Aufgaben nicht mit Hilfe von technischen Möglichkeiten durchführen – Friseure, Autowerkstätten etc. Hierzu ist für Schneider vor allem die Unterstützung von Politik und Verwaltung gefragt. Insbesondere diesen Betrieben kann durch die gestarteten Hilfsprogramme geholfen werden, auch wenn klar ist, dass nicht jedem geholfen werden kann.

 

Die Stadt Frankfurt selber investierte bereits seit Jahren in den Ausbau der digitalen Infrastruktur ihrer Verwaltung, so der Stadtrat. „Wir konnten aufgrund der Vorarbeiten innerhalb von 10 Tagen für einen Großteil unserer Mitarbeiter die Kapazitäten schaffen, von zu Hause zu arbeiten.“ Viele Verwaltungsaufgaben seien bereits online möglich oder würden derzeit umgestellt. „Wir könnten noch mehr digitale Angebote für den Bürger schaffen, wenn doie rechtliche Lage angepasst werden würde“, erklärte Schneider. „Aber es muss auch ein Bewusstsein dafür geschaffen werden, dass nicht alle Aufgaben digital abgebildet werden können.“ Gerade das Beispiel Schule, mache dies deutlich, erklärte der Vater von schulpflichtigen Kindern. „Der Staat konnte zwar die notwendige Infrastruktur für ein digitales Bildungsangebot schaffen, aber wenn die Eltern selbst nicht über die technischen Möglichkeiten verfügen, werden die Kinder abgehängt“.

 

Abschließend erklärt Schneider, dass sowohl der Ausbau der entsprechenden Netze, als auch die Bereitstellung der Hardware von enormer Wichtigkeit sind, um auch weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben: „Der Ausbau der Infrastruktur ist das A und O im digitalen Zeitalter“. Die Digitalisierung könne nur von Nutzen sein, wenn zugleich die notwendige Technik zur Verfügung stehe und Regulierungen modernisiert und angepasst werden. Sein abschließender Appell gilt der Forderung nach mehr politischem Pragmatismus in Sachen Datenschutz und Datensicherheit: „Die unverhältnismäßigen Datenschutzbestimmungen müssen wieder ins Verhältnis gerückt werden.“