Innovations- & Energieforum
Der Landesverband begrüßte u.a. die hessische Digitalministerin und Landesvorsitzende Prof. Dr. Kristina Sinemus sowie den digitalpolitischen Sprecher der hessischen Bündnis 90/Die Grünen-Landtagsfraktion, Torsten Leveringhaus und den CDU-Bundestagsabgeordneten und Mitglied im Ausschuss für Wirtschaft und Energie, Klaus-Peter Willsch.
„Nachhaltige und zukunftssichere Digitalisierung ist ohne sichere Energieversorgung nicht machbar. Deshalb benötigen wir eine leistungsfähige und energieeffiziente Infrastruktur, die es uns ermöglicht, die Energieversorgung auch für zukünftige Generationen sicherzustellen. Die Energiewende kann nur mit Digitalisierung gelingen.“, mit diesen klaren Worten begrüßte Prof. Dr. Kristina Sinemus die virtuell zugeschalteten Zuschauer und Teilnehmer vor Ort.
Moderiert durch den stellvertretenden Ressortleiter der Rhein-Main-Zeitung der FAZ, Manfred Köhler, diskutierten auf dem Podium: Klaus-Peter Willsch, MdB und Torsten Leveringhaus, MdL mit Jens-Peter Feidner, (Geschäftsführer von Equinix Germany), Sebastian Glatz (Geschäftsführer Fachverband Kabel und isolierte Drähte im ZVEI - Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e. V.), Peter Knapp (Group Director Europe bei der Global Switch FM GmbH) und dem Vorsitzenden der Landesfachkommission Umwelt- & Energiepolitik, Björn Vortisch (Geschäftsführer bei der enexion GmbH).
Im Gespräch wurden Lösungswege und die Verbesserung der energiepolitischen Rahmenbedingungen thematisiert, damit die Zukunftsindustrie der Rechenzentren in Deutschland wachsen kann. Torsten Leveringhaus MdL, verdeutlichte: "Einerseits bietet die Digitalisierung enorme Chancen im privaten, wie im gewerblichen Bereich oder auch im Hinblick auf die Energiewende. Andererseits sind der Stromverbrauch und damit verbunden die CO2-Emissionen in den Rechenzentren enorm. Digitalisierung und Energiewende müssen daher ganzheitlich miteinander gedacht werden." Hierbei komme Frankfurt und Hessen eine herausragende Bedeutung zu, denn nur an diesem Standort verfüge Deutschland über eine Backbone-Architektur auf internationalem Spitzenniveau. „Die erfolgreiche Digitalisierung in Deutschland steht und fällt mit der erfolgreichen Ansiedlung von Rechenzentrums-Kapazitäten im Raum Frankfurt – und hierfür ist eine gute Energiepolitik der Schlüsselfaktor“, fasste Björn Vortisch in seinem Impulsvortrag zusammen.
Während der Veranstaltung übergaben die Vorsitzenden der Landesfachkommission Umwelt- & Energiepolitik auch ein Positionspapier.
In diesem Positionspapier fordert der Wirtschaftsrat Hessen:
1. Angepasste politische Rahmenbedingungen, sodass Investitionen der ITK Unternehmen im Raum Frankfurt stattfinden können und die Digitalisierung und Green-IT in Deutschland damit voran-kommt.
2. Die hessische Landesregierung sollte sich dafür einsetzen, dass auch Rechenzentren grundsätzlich als energieintensive (Zukunfts-)Industrie bei allen energiepolitischen Vorhaben anerkannt wer-den. Die anstehende EEG- sowie Stromsteuer-Novellen im Bund sollten genutzt werden, um eine im internationalen Wettbewerb wirksame Teilentlastung für nachweislich stromintensive ITK-Unternehmen zu erreichen.
3. Den entsprechenden Stromnetzausbau im Rhein-Main Gebiet zu beschleunigen und unnötige Planungsunsicherheiten aktiv abzubauen.
4. Ein Pilotprojekt des Landes Hessen, welches die Stromnetzqualität intelligent und besser erfasst, um wichtige Informationen für das Energiewende-Netz zu erhalten.
5. Standortflächen in Frankfurt für Rechenzentren zu realisieren, die Sektorkopplungs-Potenziale und hohe Energieeffizienz ermöglichen sowie entsprechende Pilotprojekte zu unterstützen.
Abschließend betonte Björn Vortisch: „Der Erfolg der Digitalisierung in Deutschland ist abhängig von einer erfolgreichen Energiepolitik und -strategie. Nur wenn die Energiewende so gelingt, dass Kapazitäten im Stromnetz ausreichend vorhanden sind und eine sichere, bezahlbare Energieversorgung glaubhaft verfügbar bleibt, wird Frankfurt seine starke Rolle im Standortwettbewerb um Rechenzentrumskapazitäten halten können.“
Das umfassende Positionspapier finden Sie hier.