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Bericht
17.03.2019
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Kapitalmärkte im Zeichen des Brexit

Die EU und das Brexit-Chaos: Austritt ohne Deal am 29. März, Verschiebung des Austrittes auf Juni 2019 in der Hoffnung auf einen Deal oder vielleicht sogar ein Verbleib mit Bestätigung durch ein 2. Referendum? Im alt-ehrwürdigen Ambiente des Refektoriums des Frankfurter Karmeliterklosters berichtete Reinhard Pfingsten, CIO der Bethmann Bank AG, den geladenen Mitgliedern und Gästen der Netzwerke Finanzplatz Frankfurt sowie Familienunternehmen & Mittelstand die Auswirkungen des Brexit auf die europäischen und internationalen Kapitalmärkte.
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Auf die internationalen oder europäischen Kapitalmärkte wird der Brexit, so der Chief Investment Officer der Bethmann Bank, Reinhard Pfingsten, wenig Auswirkungen haben. Diese werden vorwiegend von der US-amerikanischen Geldpolitik und der chinesischen Außen- und Handelspolitik beeinflusst. „Am stärksten wird es eigentlich den britischen Kapitalmarkt erwischen“, erklärte Pfingsten. „Nur kleine Auswirkungen sind auch auf dem europäischen Kapitalmarkt zu spüren – je nachdem wie das Brexit-Chaos nun ausgeht.“

 

Da sich Großbritannien seit seiner Austrittserklärung 2017 vorwiegend mit dem Austrittsabkommen mit der EU befasst und deswegen keine Freihandelsabkommen mit anderen Staaten vereinbart hat, wird ein harter Brexit die britische Wirtschaft erstmal sehr hart treffen. Die deutsche Wirtschaft wird, da 8 Prozent der Exporte nach Großbritannien gehen, ebenfalls eine leichte Rezession verspüren. Vor allem der Bankensektor muss sich vollkommen neu orientieren. Mit Frankfurt und Paris werden sich allerdings auf dem europäischen Kontinent zwei neue Finanz-Hubs bilden, da viele Finanzhäuser ihre Europageschäfte dorthin verlagern.

 

Unabhängig von den Auswirkungen auf die Kapitalmärkte, ist es aber eher wichtig, dass die Unternehmen in Deutschland, Großbritannien und Europa wissen, was auf sie zukommt. „Es ist besser zu wissen, dass es Zölle kostet, als gar nichts zu wissen“, darin waren sich Pfingsten und die Teilnehmer einig.