NACHFOLGELAND HESSEN - QUO VADIS?
Der Abend wurde mit dem ersten Fach-Panel zum Thema „Die Unternehmensfolge und die Vorbereitung als Case Study“ eröffnet. Götz Herz-Eichenrode, CEO der HannoverFinanz, diskutierte mit Falco Weidemeyer, Senior Partner bei Ernst + Young, die Schwierigkeiten in der Unternehmensnachfolge. Moderiert von Dr. Uwe Böning, Geschäftsführender Gesellschafter der Böning Consult GmbH, hielten beide Experten in Quintessenz fest, dass ein Unternehmer seine Nachfolgeregelung frühzeitig angehen sollte.
Gemeinsam mit dem Hessischen Kultusminister, Prof. Dr. R. Alexander Lorz MdL, diskutierte die Runde aus Bernd Ehinger, Präsident der Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main; Jochen Lang, Leiter der Verbundschule Hinterland und Prof Dr. Stephan, Professor für Technologie- & Innovationsmanagement der Universität Marburg, über die bildungspolitische Sicht auf Nachfolge und Unternehmertum. Prof. Lorz resümierte am Ende der Diskussion, dass die „berufsorientierenden Programme in den Schulen umfassend erweitert werden müssen“. Um frühzeitig Unternehmertum und Existenzgründungen auch in der Schule zu fördern, müsse es „ausreichend Freiräume in den Schulen geben und eigene Projekte der Schülern unterstützt werden“.
Welche ökonomischen Anreizsysteme es für Unternehmensnachfolge gibt, war Thema der letzten Podiumsdiskussion mit Dr. Thomas Schäfer MdL, Hessischer Finanzminister und Schirmherr des Projekts „Nachfolgeland Hessen“. Komplettiert wurde die Diskussionsrunde mit Johanna Bächstädt, Inhaberin des Kronenschlösschens; Sarna Röser, Bundesvorsitzende von DIE JUNGEN UNTERNEHMER, und Bernd Schult, Partner der Mazars GmbH & Co. KG. Dr. Schäfer bedauerte, dass die Anreizsysteme leider nicht ausreichend wahrgenommen werden. Bei den Angeboten, beispielsweise der Handelskammern, gebe es häufig „Berührungsängste und fehlende Eigeninitiative“. Das Angebot von finanzieller Unterstützung sei zwar „unübersichtlich, aber dafür sei die Fülle an Möglichkeiten enorm, welches die Chance auf individuelle Bedürfniserfüllung erhöht“.
Die Veranstaltung wurde von den knapp 200 teilnehmenden Unternehmern sehr positiv auf- und angenommen. Das für den Wirtschaftsstandort Deutschland entscheidende Thema müsse auf der politischen Agenda mehr Anklang finden.