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Bericht
15.05.2022
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Aus den Ländern (Hessen) - Neue Konzepte für die Weiterentwicklung der Region NordOstHessen

Regierungspräsident des Regierungspräsidiums Kassel, Mark Weinmeister, im Gespräch mit den Mitgliedern Nordhessens
©bertholdbrodersen | pixabay.com

Mit den Worten „Die Region ist stark und leistungsfähig; gleichwohl bin ich mir sicher, dass wir Potentiale freisetzen können, die noch lange nicht ausgeschöpft sind“, übernahm Mark Weinmeister am 1. Februar diesen Jahres das Amt des Regierungspräsidenten im Regierungspräsidium Kassel.

 

Eine der ersten Amtsaufgaben des ehemaligen hessischen Staatssekretärs für Europaangelegenheiten ist die Erarbeitung eines neuen Regionalplanes. Dieser ist für die zukünftige Entwicklung NordOstHessen bis 2035 entscheidend. Denn in den letzten 30 Jahren sind vor allem die Regionen entlang der Autobahnen rasant durch den Zuzug einer hohen Zahl von Logistikunternehmen gewachsen. „Dies hat Vorteile und Nachteile mit sich gebracht“, so der Kasseler Regierungspräsident. Vorteil ist der große Ausbau von Gewerbegebieten. Nachteil ist aber auch, dass viel Fläche für die Entwicklung eines Gewerbegebietes benötigt wird, welche in anderen Bereichen verloren gehen.

So müssen bei der Entwicklung des Regionalplanes fünf Interesse miteinander abgewogen werden: Der Bedarf und die Entwicklung an Wohngebieten, welche allerdings meistens nur aus Einfamilienhäusern bestehen und damit die Nachfrage nach Wohnungen nicht genügend bedienen können. Der weitere Bedarf nach mehr Gewerbegebieten für mehr Zuzug von Industrie oder der Vergrößerung von bereits angesiedelten Unternehmen. Aktuell ist auch die Diskussion für eine unabhängige Energieerzeugung wieder sehr stark im Fokus der öffentlichen Debatte gerückt. Aber auch diese benötigen, je nach Energieart, entsprechende Flächen. Daneben muss aber der Landwirtschaft Flächen für die Nahrungsmittelerzeugung zur Verfügung gestellt werden. Immer ist bei allen Entscheidungen aber auch der Naturschutz zu beachten - für die Versiegelung von Flächen muss ein entsprechender Ausgleich geschaffen werden.

 

Vor dem Hintergrund dieser verschiedenen Interessen spricht sich Mark Weinmeister dafür aus, dass neue Konzepte entstehen müssen. „Wir müssen weg von der bisher singulären Flächennutzung und hin zu einer multifunktionalen Nutzung.“ So schlägt er vor, dass über Einkaufsmärkten Wohnungen entstehen. Parkplätze sollen in Parkhäusern zusammengefasst werden, so dass damit Fläche für andere Nutzungsmöglichkeiten wieder frei werden.

 

Der Regierungspräsident will in Zusammenarbeit mit Politik, Verwaltung, allen Interessensträgern und Bürgern Vorschläge erarbeiten, wie solche Konzepte aussehen und eine Nachversiegelung noch erfolgen könnte. Nur wenn alle Interesse ausgewogen berücksichtigt und bedient werden, wird die Region auch für die dringend benötigten Fachkräfte attraktiv.