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Pressemitteilung 15.02.2021
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Nordhessischer Netzausbau weit fortgeschritten - doch bis zum Ziel gibt es noch viel zu tun

Die Sektion Hersfeld/Rotenburg des Wirtschaftsrates der CDU e.V. lud zum Gespräch mit der hessischen Digitalministerin, Prof. Dr. Kristina Sinemus, und Landrat Dr. Michael Koch

 Einem 2018 veröffentlichten Digitalisierungskompass zufolge belegt der Landkreis Hersfeld-Rotenburg in Bezug auf die Digitalisierung noch einen der hinteren Ränge. Doch seither wurde viel getan. Michael Belschak, Sprecher der Sektion Hersfeld-Rotenburg des Wirtschaftsrates der CDU e. V., lud die hessische Digitalministerin, Prof. Dr. Kristina Sinemus, den Landrat von Hersfeld-Rotenburg, Dr. Michael Koch, sowie regionale Unternehmer zum gemeinsamen Gespräch, um über bereits initiierte sowie noch geplante Projekte und Maßnahmen in der Region zu diskutieren.

 

Die Corona-Pandemie hat seit Ausbrauch der Wirtschaft und Gesellschaft einen enormen Digitalisierungsschub gegeben. In diesem Zuge ist auch die Breitband- / Gigabitversorgung in den letzten Monaten in Nordhessen auf 90 % bzw. um 25 % ausgebaut worden. „Mit 270 Millionen Euro hat die Hessische Landesregierung in der aktuellen Legislaturperiode so viel Geld wie nie zuvor für den Festnetzausbau bereitgestellt. Auch der 2018 zwischen dem Land Hessen und den Telekommunikationsanbietern geschlossene „Mobilfunkpakt“ wurde seither weiter vorangebracht“, erklärte die hessische Digitalministerin gegenüber den Unternehmern. So wurde in den letzten zwei Jahren mehr als 270 neue Mobilfunkstandorte gebaut und rund 3750 modernisiert. „Insgesamt zeigt vor allem der Landkreis Hersfeld-Rotenburg eine hohe Dynamik beim Ausbau der digitalen Netze. Wir haben schon viel erreicht, doch es liegt noch einiges an Arbeit vor uns“, betonte die Digitalministerin. Als besonders erfolgreiche Initiative und Vorbild für den regionalen Breitbandausbau lobte die Ministerin die Breitband Nordhessen GmbH (BNG).

 

„Mit dem Aufbau von über 1.400 Multifunktionsgehäusen in rund 570 Ortsteilen haben wir mittlerweile das Rückgrat für die digitale Versorgung der fünf Landkreise in NordOstHessen gelegt“, erklärte Landrat Dr. Michael Koch den Erfolg der BNG. „Dafür sind wir mit dem „European Broadband Award“ ausgezeichnet worden.“ Der Landrat räumte allerdings ein, dass das Ziel, Glasfaser in jede Schule zu bringen, noch lange nicht erreicht wurde und noch einiger Anstrengungen bedarf. „Wir wären hier gerne weiter, aber zu lange und viel zu formalistische Antragsverfahren auf Bundesebene stellen oft ein bürokratisches Hemmnis dar.“ Zudem führen bürokratische EU-Regelungen zu einer Langatmigkeit bei öffentlichen Ausschreibungsverfahren. Der Landrat sieht die zwingende Notwendigkeit, einen schnellen Anschluss der Schulen zu realisieren, doch binden ihm die bürokratischen Anforderungen oftmals die Hände. Dr. Koch befindet sich bereits seit längerer Zeit in einem stetigen Dialog mit der Deutschen Telekom AG, welcher nun intensiviert wurde, um den dezidierten Ausbau und mögliche mobile Übergangslösungen für noch nicht adäquat angeschlossene Schulen zeitnah umzusetzen.

 

Erfolge dieses Dialoges lassen sich bereits im Bereich der Mobilfunkversorgung sehen. Allein im Jahr 2020 sind zehn neue Sendemasten aufgestellt und 80 bestehende saniert worden, um Funklöcher in der Region zu schließen. „Wir drücken beim Mobilfunk-Ausbau weiter aufs Tempo und bauen pro Jahr rund 1.500 neue Standorte in Deutschland, die Hälfte davon im ländlichen Raum“, versicherte Telekom-Konzernbevollmächtigter Stephan Käfer, welcher ebenfalls zum Gespräch geladen war.

 

Der Wirtschaftsrat äußerte gegenüber der Politik erneut die Forderung, bestehende bürokratische Hürden insbesondere bei Ausschreibungs- und Genehmigungsverfahren abzubauen. „Ohne eine entsprechende digitale Infrastruktur ist nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit der regionalen Unternehmen gefährdet, sondern es droht auch eine Abwanderung von steuerzahlenden Unternehmen. Der damit einhergehende Verlust von Arbeitsplätzen im nordosthessischen Raum führt dann zu einem verstärkten Wegzug junger Menschen in attraktivere Lebensräume“, mahnte Sektionssprecher Michael Belschalk.