Politischer Sommerempfang in der Wetterau: Hessen vor der Wahl
Rund sechs Wochen vor der hessischen Landtagswahl am 8. Oktober 2023 trafen sich Mitglieder und Gäste zum diesjährigen Wetterauer Sommerempfang. Als Ehrengäste begrüßte Sektionssprecher, Stephan Theiß, den ehemaligen Bundestagsabgeordneten und CDU-Urgestein, Prof. Dr. Heinz Riesenhuber sowie FDP-Bundestagsabgeordneten Peter Heidt.
Beide Politiker sprachen über die derzeitige politische Lage im Land sowie die Auswirkungen auf die Landtagswahlen. Prof. Riesenhuber ging vor allem auf die allgemeine Politikverdrossenheit in der Bevölkerung ein. „Ich dachte, dass sich die gefühlte Politikverdrossenheit nach der Sommerpause des Deutschen Bundestages wieder gegeben hat. Leider ist dies nicht der Fall“, so der CDU-Politiker. Als Grund gibt er an, dass die vielen Streitigkeiten der Ampel-Koalition bei den Bürgern und Bürgerinnen mittlerweile zu überhandnimmt. Anders als in Hessen, wo sich die Koalition hinter geschlossenen Türen streitet und nach außen Einigkeit zeigen, sind die Uneinigkeiten innerhalb der Koalitionspartner der Ampel-Regierung für jeden sichtbar. Dies sorgt für Verunsicherung in der Gesellschaft und Wirtschaft. Erschwert wird die Lage noch durch die aktuelle Großwetterlage in Europa und der Welt.
Auch Peter Heidt, welcher gerade erst von einer Delegationsreise aus Boston (USA) zurückkehrte, verglich beide Länder. Er gab zu, dass die USA Deutschland und Europa im Bereich der Wissenschaft voraus ist. „Dort wird einfach getan und ausprobiert. Wir müssen hier von anderen lernen und nicht im Vorfeld bereits für alle potentiellen Probleme Lösungen und Regeln haben“, erklärte Heidt. Was die Politikverdrossenheit angeht, appellierte der FDP-Politiker an die Wirtschaft, sich selber politisch zu engagieren. Wenn die aktuelle Politik aus Sicht der Wirtschaft nicht die richtigen Entscheidungen fällt, dann sollte nicht nur „gemeckert werden, sondern man sich selber politisch einbringen.“
Beiden Politikern ist bewusst, dass die aktuellen Parlamente, ob auf Landes- oder Bundesebene – nicht die Gesellschaft repräsentieren. Aber geändert werden kann dies nur, wenn mehr Wirtschaftsvertreter auch bereit sind in die Politik zu gehen und sei es nur auf kommunaler Ebene.