Cookie-Einstellungen

Pressemitteilung 18.11.2020
Drucken

Sofortige Reform der Riesterrente statt staatlich organisiertem Zwangssparen

Jens Hasselbächer, Leiter der Landesarbeitsgruppe Vorsorge und Mitglied des Vorstands der R+V Versicherung AG, kritisiert: „Die Deutschland-Rente ist keine Alternative, wir brauchen stattdessen eine zukunftsfeste Reform der Riesterrente.“

Jens Hasselbächer, Leiter der Landesarbeitsgruppe Vorsorge und Mitglied des Vorstands der R+V Versicherung AG, kritisiert: „Die Deutschland-Rente ist keine Alternative, wir brauchen stattdessen eine zukunftsfeste Reform der Riesterrente.“

Die Riester-Rente hat weltweit Schule gemacht als freiwillige private Altersvorsorge für weite Bevölkerungskreise. Mehr als 16 Millionen Riester-Sparer in Deutschland sprechen für sich: Die Eigenverantwortung der Bürgerinnen und Bürger beim Thema Altersvorsorge funktioniert. „Nach wie vor ist die Riester-Idee ganz hervorragend. Sie muss aber angesichts des Null- und Minuszinsumfelds dringend weiter entwickelt und zukunftsfest gemacht werden. Und zwar jetzt!“, erklärt Jens Hasselbächer.

 

Die Kernpunkte dabei sind aus Sicht der Landesarbeitsgruppe: Mehr Flexibilität in der Kapitalanlage und bei den Garantien und dadurch bessere Renditechancen. Der gesamte Prozess muss bürokratieschlanker und weniger kompliziert bei den Zulagenverfahren gemacht werden. Der seit vielen Jahren starr gedeckelte Höchstbeitrag von 2.100 Euro muss abgeschafft werden, um den steigenden Einkommen in Deutschland Rechnung zu tragen. Eine attraktive Förderung, etwa durch eine höhere Grundzulage, und schließlich eine Öffnung für alle Steuerpflichtigen, also etwa auch für Selbstständige, muss geschaffen werden. „Kurz gesagt: Riester muss für alle einfacher und leistungsstärker werden“, so der Leiter der AG.


Wieso es für eine Reform der Riesterrente aktuell allerhöchste Zeit ist, erklärt Jens Hasselbächer: „Jede weitere Verzögerung schafft Unsicherheit, und die ist bekanntlich der schlimmste Feind einer jeden planbaren Altersvorsorge. Besonders in Zeiten wie diesen brauchen wir mutige Weichenstellungen in Richtung einer weiteren Verlängerung der Lebensarbeitszeit, mehr Transparenz in der Alterssicherung und die Stärkung der eigenverantwortlichen, kapitalgedeckten Altersvorsorge. Nur so lässt sich das große Ziel erreichen, den Älteren einen auskömmlichen Lebensabend zu ermöglichen, ohne die junge, erwerbstätige Generation zu überlasten.“


Die Landesarbeitsgruppe spricht sich daher deutlich gegen einen Vorsorgefonds mit Staatssiegel aus. „Staatlich organisiertes Zwangssparen, wie es etwa beim Modell der Hessischen Landesregierung vorgesehen ist, kann keine Alternative sein“, so Hasselbächer. Wenn ein Altersvorsorgeprodukt mit staatlichem Siegel und mit massiven, unfairen Vorteilen auf den Markt komme, müsse am Ende der Steuerzahler bei einer negativen Entwicklung des Produktes zahlen. Marktwirtschaftliche Prinzipien würden ausgehebelt. „Eine reformierte und optimierte Riesterrente kann und wird hingegen neuen Schwung in die private Altersvorsorge bringen“, so Hasselbächer abschließend.