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Bericht
24.04.2023
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Solange die Menschen an sich glauben, lassen sich die Probleme lösen

Die Sektion Limburg-Weilburg zu Besuch in der Großbäckerei Schäfer zur Betriebsbesichtigung und einem Vortrag zu den Auswirkungen der aktuellen Zinsentwicklung
©Wirtschaftsrat Hessen

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihren Leitzins im März aufgrund der hohen Inflation auf 3,5 Prozentpunkte erhöht. Neben der EZB beginnen auch andere Zentralbanken nachzuziehen – zuletzt die USA. Diese Entwicklung hat jedoch Folgen für Bürger und Unternehmen. Durch die höheren Zinsen verlängern sich entweder die Rückzahlungszeiträume von Krediten oder die Raten werden höher. Zudem sorgt die hohe Inflation in Deutschland dafür, dass Preise weiter nach oben steigen. Bürger und Unternehmen müssen dadurch mit finanziellen Konsequenzen rechnen.

Frank Diefenbach, Vorstandsmitglied der Nassauischen Sparkasse, und Klaus Merz, Vorstandsmitglied der Volksbank Rhein-Lahn-Limburg e.G., zeigten anschaulich die Auswirkungen der aktuellen Zinspolitik und Inflation für die heimische Wirtschaft auf. Sektionssprecher Tobias Herbst begrüßte die Teilnehmer.

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„Die Inflation mit 7,4 %, gestiegene Zinsen, Energiekrise und dem Russland-Ukraine-Konflikt sind aktuell die marktbewegenden Themen“, erklärten Diefenbach und Merz zunächst. Für den Euro-Raum wird in 2023 ein Wirtschaftswachstum von 0,6 % und in 2024 von 1,7 % prognostiziert. Inflationsbereinigt wird allerdings derzeit nur ein geringes Wachstum erwartet. Insgesamt zeichnen sich für die beiden Finanzexperten folgende Tendenzen ab: Die Weltwirtschaft lässt Krisen hinter sich, allerdings sind strukturelle Veränderungen zu erwarten. Die Finanzpolitik bleibt expansiv und es ist von weiter steigender Staatsverschuldung auszugehen. Die Inflationsbekämpfung bleibt oberste Priorität. Die Aktienmärkte werden trotz Inflation, gestiegene Zinsen und Rezessionssorgen weiter im Trend leicht aufwärtsführen. „Solange Menschen etwas wollen und an die Zukunft glauben, werden die aktuellen Probleme gelöst werden können“, so beide Herren.

Allerdings gibt es noch immer keine zufriedenstellenden Antworten auf die beiden zentralen Fragen nach mehr Fach- bzw. Arbeitskräften und mehr Wohnraum in Deutschland und der Region.

Gerade beim Einkaufen in der Bäckerei erkennen viele Bürger und Bürgerinnen die Auswirkungen der Inflation. Kosten für Strom, Personal und Zutaten sind aufgrund diverser Umstände in den letzten Jahren stark angestiegen und werden an den Kunden durch höhere Preise bei Brot, Brötchen und Kuchen weitergegeben. Gastgeber der Veranstaltung, Johannes Schäfer, Geschäftsführer der Schäfer Dein Bäcker GmbH, informierte zur Entwicklung seines Unternehmens binnen 100 Jahren vom Familienbetrieb zu einem Unternehmen mit 1.650 Mitarbeitern. Anschließend konnten sich die Teilnehmer bei einem Rundgang durch die Produktion der Großbäckerei selber ein Bild machen, was alles nötig ist, um Brot, Brötchen und Kuchen für die rund 150 Filialen herzustellen sowie täglich ca. 70.000 Kunden zu bedienen.

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