„Solange die Menschen an sich glauben, lassen sich die Probleme loesen.“
Mit dem Thema „Zinsentwicklung und Inflation in Verbindung mit geopolitischen Rahmenbedingungen und regionalen Auswirkungen“ zeigten Frank Diefenbach (Vorstandsmitglied der Nassauischen Sparkasse) und Klaus Merz (Vorstandsmitglied der Volksbank Rhein-Lahn-Limburg e.G.) die Perspektiven für die heimische Wirtschaft jetzt bei einer Veranstaltung des Wirtschaftsrates Sektion Limburg-Weilburg auf. Sektionssprecher Tobias Herbst begrüßte die Teilnehmer. Gastgeber Johannes Schäfer (Schäfer Dein Bäcker) informierte zu der Entwicklung seines Unternehmens binnen 100 Jahren vom Familienbetrieb zu einem Unternehmen mit 1.650 Mitarbeitern und 150 Filialen bei 70.000 Kunden täglich.
„Die Inflation mit 7,4 %, gestiegene Zinsen, Energiekrise sowie der Russland-Ukraine-Krieg sind aktuell die marktbewegenden Themen“, stellten Frank Diefenbach und Klaus Merz an den Beginn ihrer Ausführungen vor den Vertretern der heimischen Wirtschaft. Für den Euro-Raum wird in 2023 ein Wirtschaftswachstum von 0,6 % und in 2024 von 1,7 % erwartet, der asiatische Raum zum Vergleich in 2023 5% und in 2024 4,8 %. Inflationsbereinigt erwarten Diefenbach und Merz für Deutschland in 2023 und 2024 maximal ein geringes Wachstum. Bei der Inflationsrate ist in 2024 von einem Rückgang auf 2,6 % auszugehen. Bei den Geldanlagen empfehlen Diefenbach und Merz auf die Vielfalt und auf Langfristigkeit zu setzen. Für Frank Diefenbach und Klaus Merz zeichnen sich folgende Tendenzen ab: Die Weltwirtschaft lässt Krisen hinter sich, allerdings sind strukturelle Veränderungen zu erwarten. Die Finanzpolitik bleibt expansiv und es ist von weiter steigender Staatsverschuldung auszugehen. Die Inflationsbekämpfung bleibt oberste Priorität. Die Aktienmärkte werden trotz Inflation, gestiegene Zinsen und Rezessionssorgen weiter im Trend leicht aufwärtsführen. „Solange Menschen etwas wollen und an die Zukunft glauben, werden die aktuellen Probleme gelöst werden können“, so Diefenbach und Merz. Zwei zentrale Fragen bedürfen, so Diefenbach und Merz, gegenwärtig dringend einer Antwort: Wie bekommen wir mehr Arbeits- und Fachkräfte? Wie können schneller Wohnungen geschaffen werden? Während die Finanzfragen zu lösen sind, steigen die Personalsorgen immer mehr, und zwar in nahezu allen Bereichen. Der Wohnungsbau bedarf wesentlicher Impulse in rechtlicher und finanzieller Hinsicht, damit der akute Wohnungsmangel beseitigt werden kann.