Standpunkt der heimischen Wirtschaft zur Infrastruktur: Wirtschaftsrat fordert Ausbau der Infrastruktur in und um Marburg
Der Vorstand der Sektion Marburg-Biedenkopf – vertreten durch Dirk Bamberger (CDU-Landtagsfraktion), Stephan Bretz (Deutsche Vermögensberatung AG), Rolph Limbacher (DOMINO Friseur & Shop GmbH & Co. KG) Dr. Joachim Sacher (Sacher Lasertechnik GmbH) und Hans-Jürgen Schneider (elektroplan – schneider GmbH) sowie dem Sprecher, Stefan A. Oberhansl (Gerina AG) – fordert schnelle Investitionen in die Infrastruktur in Marburg und Umgebung.
Obwohl, aufgrund der derzeitigen Situation durch Covid-19, der Verkehr in Marburg eher überschaubar ist, sei klar, dass die Situation sich nach der Lockerung der Lock-Down-Maßnahmen in Deutschland schnell wieder ändern werde. Der tägliche Pendler- und Lieferverkehr in und um Marburg, insbesondere in Richtung der Pharmastandorte Marbach und Görzhausen, werde dann wieder massiv zunehmen. Trotz mehrfacher Aufforderung von Seiten der Wirtschaft in der Vergangenheit, sich dieses Problems anzunehmen und eine schnelle Lösung herbeizuführen, sind bisherige Gespräche des Marburger Stadtparlamentes immer wieder gescheitert. „Um längerfristig den Standort mit seiner pharmazeutisch geprägten Industrie zu halten und weiter auszubauen, muss endlich eine Lösung für die täglichen Staus her“, so Sektionssprecher Stefan Oberhansl. „Die Stadtpolitik kann die Augen nicht länger verschließen, sonst droht der Kollaps und schlimmstenfalls die Abwanderung der Industrie in besser angeschlossene Regionen. Ein verbesserter Verkehrsfluss wird zudem nicht nur einen positiven Effekt auf die Transferzeiten und Nerven von Mitarbeiter und Lieferanten haben, sondern auch zu einer deutlichen Entlastung der Umwelt durch die entfallenden Staus führen.“
Der Wirtschaftsrat fordert daher, eine schnelle Umsetzung der bereits viel diskutierten Tunnellösung. Allerdings kann der Bau eines Tunnels nicht die finale Lösung des akuten Verkehrsproblems der Stadt sein. Neben dem Bau eines Tunnels müssen auch mögliche weitere Alternativen zur Verlegung der L3092 (Bahnhofstraße, Ketzerbach, Marbacher Weg usw.) im Sinne einer Achse, zwischen den östlichen Stadtteilen und den Pharmastandorten, geprüft werden. Überdies ist die Attraktivität weiterer Verkehrsträger, insbesondere ÖPNV und Radwegeanbindung hierbei mitzudenken. „Diese Bauprojekte dürfen nicht wieder auf die lange Bank geschoben und von der Politik zerredet werden. Die Zeit zum Handeln ist jetzt gekommen, bevor es zu spät ist“, mahnte Oberhansl.