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Bericht
30.10.2024
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Prof. Dr. Jan Viebig und Carsten Brzeski zu den Auswirkungen der US-Wahl auf die europäische Finanzbranche

Die Netzwerke Finanzplatz Frankfurt sowie Internationaler Kreis waren zu Gast bei ODDO BHF SE und diskutierten im Vorfeld über die möglichen Folgen der US-Wahl.
©Adobe Stock (myImagies)

Carsten Brzeski, Chefvolkswirt bei der ING-DiBa AG, eröffnete seinen Vortrag mit einer Analyse der aktuellen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Situation in den Vereinigten Staaten. Er betonte, dass die Stimmungslage in den USA stark von Inflation und steigenden Lebenshaltungskosten geprägt sei. Im Hinblick auf die Wahlen beschrieb er Harris’ Kurs als eine Fortsetzung der gegenwärtigen Politik mit einer linksorientierten Ausrichtung. Dies werde besonders deutlich in der Außen- und Handelspolitik: Ein Handelskonflikt mit China sei auch unter Harris sehr wahrscheinlich. Brzeski wies darauf hin, dass Harris im Gegensatz zu ihrem Vorgänger Biden eine stärkere Orientierung hin zu Asien zeigen könnte und weniger transatlantisch geprägt sei. Daher sollte die EU seiner Meinung nach nicht auf eine erneuerte Partnerschaft warten, sondern selbst aktiv werden und eigene Initiativen ergreifen.

Anschließend bot Prof. Dr. Jan Viebig, Co-Chief-Investment-Officer bei der ODDO-BHF-Gruppe, seine Einschätzung zur wirtschaftlichen Lage der USA an. Er hob hervor, dass die USA mit erheblichen wirtschaftlichen Problemen konfrontiert seien, insbesondere einer Rekordhöhe der Staatsverschuldung, die ähnlich hoch sei wie nach dem Zweiten Weltkrieg. Viebig analysierte die Folgen eines Wahlsiegs von Trump und betonte, dass eine Trump-Administration die Unternehmenssteuern senken würde, was die US-Wirtschaft stimulieren könnte. Die Aktienmärkte könnten davon profitieren, und es wäre absehbar, welche Unternehmen und Branchen zu den Gewinnern zählen würden. Zudem zeichne sich unter Trump eine Politik der Deregulierung ab, die das Potenzial habe, die Produktivität zu steigern und die Inflation zu senken.

Die abschließende Diskussion zwischen Referenten und Teilnehmern bot weiteren Raum für detaillierte Analysen und individuelle Einschätzungen der Experten.