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Bericht
06.06.2018
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Vom Automobil zur Mobilität

Unter dem Titel „Mobilitätskonzepte der Zukunft“ lud die Sektion Wetzlar-Dillenburg zum Unternehmerfrühstück in die car concept automotive GmbH nach Wetzlar ein. Antonio Pardo, ehemaliger Geschäftsführer der car concept automotive GmbH, gab einen kurzen Einblick in die Arbeit und das Unternehmenskonzept seiner Firma und verdeutlichte den Wandel, den Mobilität derzeit erlebe.
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„Grundsätzlich muss man bei Mobilität zwischen Ballungsgebiet und ländlichem Raum unterscheiden. Doch in beiden Regionen erleben wir einen Mobilitätswandel“, leitete Antonio Pardo ein. „Den Individualverkehr wird es immer geben, aber eine Transformation insbesondere in den Großstädten ist jetzt schon erkennbar.“ Diese Transformation müsse auch die Automobilbranche durchdringen. Automobilhersteller würden sich zu Mobilitätsdienstleistern entwickeln. Und das am besten ökologisch nachhaltig. „Auch wirtschaftlich betrachtet, sind Alternativen die Zukunft: Der Auslastungsgrad eines Autos liegt bei höchstens 20 Prozent. Wirtschaftlich macht das keinen Sinn. Carsharing ist Lösung und Zukunftsmodell zugleich“, erläuterte Pardo.  

Pardos 1994 gegründetes Unternehmen ist mittlerweile Unternehmensgruppe mit einer Holdinggesellschaft (AP Invest) und acht Tochterunternehmen. Insgesamt beschäftigt die Unternehmensgruppe über 350 Mitarbeiter und kann einen Jahresumsatz von 150 Mio Euro verzeichnen. Damit kann sich car concept automotive hinter den Marktführern behaupten. „Wir verkaufen keine Autos, sondern Mobilität“, so Pardo. Doch die Zukunft der Mobilität habe erst begonnen.

Wichtig sei, vom kommunalen Denken weg zu kommen. Stadtentwicklung und Mobilität halten nicht an kommunalen Grenzen. Wirtschaftlich rentabel seien viele Projekte im ländlichen Raum erst, wenn sie über die Gebiete eines Landkreises hinausgehen. Der Lahn-Dill-Kreis müsse beispielsweise ein gemeinsames Konzept mit dem Landkreis Gießen erarbeiten.

Doch verpasst Deutschland den Trend? Um den Prozess zu begleiten, müssen die Fachleute, die wirtschaftlich schon mitten im Thema stehen, die Politiker adressieren, aufmerksam machen und die Transformation auch politisch anstoßen. Konkrete Ideen hat Pardo schon: „Die Politik kann auch Beschleuniger sein. Dafür muss die Politik auch offener werden. Wir werden alle an einen Tisch holen, um abschließend ein Angebot zu schaffen.“

 

Anfang Juni hatte Pardo die Geschäftsführung weitergegeben, er ist nun Geschäftsführer der AP Invest GmbH & Co. KG.