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Pressemitteilung 22.06.2022
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Wie schafft man die Energiewende im Odenwaldkreis?

©Wirtschaftsrat Hessen

Diskussion von Wirtschaft, Wissenschaft und Politik über den richtigen Ansatz einer gelungenen Energiewende in urbanen und ländlichen Regionen in Hessen.

Das Ziel des Bundeswirtschaftsministeriums, den Anteil der erneuerbaren Energien auf 65 % am Bruttostromverbrauch zu erhöhen, ist gesetzt. Parallel dazu soll aber auch die sichere Energieversorgung aufrechterhalten und die Strompreise trotzdem bezahlbar gestaltet werden. An der aktuellen Preisentwicklung wird allerdings deutlich, wie ambitioniert diese Ziele sind. Es stellen sich somit die Fragen, aus welchem Mix der Anteil der erneuerbaren Energien erzeugt werden soll und was dies für die Versorgungssicherheit von Unternehmen und Bürger in ländlichen Regionen wie zum Beispiel dem Odenwaldkreis bedeuten würde? Es müssen vor allem verlässliche Perspektiven geschaffen werden, damit die Energiewende geschafft und von allen mitgetragen werden.

Die Sektion Odenwald des Wirtschaftsrates Hessen hat vor diesem Hintergrund zu einer Diskussion mit Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik in das Haus der Energie in Erbach geladen. Moderiert von Matthias W. Send, Bereichsleiter Unternehmenskommu-nikation und Public Affairs der ENTEGA AG, haben die geladenen Podiumsgäste sehr kontrovers darüber diskutiert, wie die Energiewende nicht nur im Odenwaldkreis geschafft werden könnte und welche Weichenstellungen dafür notwendig wären. Der Ausbau der erneuerbaren Energien gestaltet sich vor allem in ländlichen Regionen wie dem Odenwaldkreis als äußerst schwierig. Insbesondere bei der Windenergie gibt es starke Gegenwehr von Bürgerinitiativen.

Stephan Koziol, Geschäftsführer der koziol »ideas for friends GmbH, machte klar deutlich, dass „alle Unternehmer jetzt von sehr stark steigenden Energiepreisen in Deutschland betroffen und dadurch deutlich Mehrkosten im Jahr 2022 entstehen.“ Er fragte klar Richtung Politik, wann wieder mit einer Normalisierung bzw. Reduzierung der Energiepreise zu rechnen sei. Alle Podiumsteilnehmer waren sich allerdings einig, dass eine solche Normalisierung / Reduzierung nicht kurzfristig der Fall sein wird und auch in 2023/24 mit hohen Energiepreisen zu rechnen sein wird. Der energiepolitische Sprecher der hessischen CDU-Landtagsfraktion Jörg Michael Müller versicherte, „die Politik arbeite derzeit mit Hochdruck daran, eine Lösungen zu finden, um den Spagat zwischen Versorgungssicherheit und bezahlbaren Energiepreisen hinzubekommen, was aber deutliche Kraftanstrengungen von allen verlangt.“ Allerdings mahnte Prof. Dr. Peter Birkner, Geschäftsführer des House of Energy e. V. und Vorsitzender der Landesfachkommission Umwelt- & Energiepolitik des Wirtschaftsrates Hessen, „die Energiewende ist nicht in wenigen Jahren zu schaffen. Natürlich können kurzfristige Effekte erzielt werden, aber letztlich müsse sowohl Politik als auch Wirtschaft eher in einem längeren Zeitraum von 10-20 Jahren denken.“ Christian Breunig, Vorstandsvorsitzender der Energiegenossenschaft Odenwald, erklärte dabei, vor welchen Herausforderungen kommunale Unternehmen wie seines immer wieder stehen, um erneuerbare Energie-Projekte in ländlichen Regionen wir dem Odenwald zu entwickeln und auszubauen.

Gerade vor diesem Hintergrund müssen die Bedenken innerhalb der Bevölkerung ausgeräumt werden. „Nur wenn Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zusammenarbeiten, Energieprojekte gemeinsam anstoßen und auch den Ausbau von erneuerbaren Energien durch die Errichtung von Photovoltaik-Anlagen oder Windräder zulassen, ist die Energiewende am Ende auch zu schaffen“, fasste Tino Klinger, Sprecher der Sektion Odenwald im Wirtschaftsrat Hessen die Diskussion zusammen.