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Pressemitteilung 19.08.2022
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Wirtschaftsrat Hessen erwartet realistische Corona-Regeln für den Herbst

Landesvorsitzender Dr. Joachim von Schorlemer: Der Einzelhandel war nie Treiber der Pandemie und darf nicht erneut durch Corona-Regeln überbelastet werden

Angesichts der Corona-Strategie der Bundesregierung zeigt sich der Landesverband Hessen des Wirtschaftsrats der CDU e. V. besorgt über die neuen Belastungen für den Einzelhandel. „Die erzwungene Offenbarung des eigenen Impfstatus bei jedem Einkauf wird den Verbrauchern einen Besuch in den Fußgängerzonen in Frankfurt, Darmstadt, Marburg oder Kassel noch länger vermiesen“, sagt der Landesvorsitzende des Wirtschaftsrates Hessen, Dr. Joachim von Schorlemer. „Nach langer coronabedingter Schließung und neuen Herausforderungen durch Inflation und Lieferkettenengpässe, wären neue Hürden beim Geschenkebummel im Vorweihnachtsgeschäft für viele Ladenbesitzer der endgültige Todesstoß.“


Nach einem Gesetzesentwurf der Bundesminister Karl Lauterbach (SPD) und Marco Buschmann (FDP) sollen bei einer verschärften Coronalage Kunden beim Einkauf in jedem Geschäft auf ihren Impfstatus überprüft werden. Je nach Alter der letzten Impfung müssen die Betreiber dann individuell eine Maskenpflicht bei ihren Kunden durchsetzen. „Man stelle sich die Diskussionen am Eingang vor. Diese weltfremden Regeln vertreiben die Menschen aus den Innenstädten und verstärkten die ohnehin anhaltende Flucht in den Onlinehandel“, fürchtet der hessische Landesvorsitzende.


Wegen der außerordentlichen Belastungen der letzten Jahre seien die Reserven der Einzelhändler ohnehin oft schon restlos aufgebraucht. Von Schorlemer: „Viele kleine und mittelständische Unternehmen stehen mit dem Rücken zur Wand. Der Einzelhandel ist die Seele unserer Stadtzentren. Wenn nun auch die letzten erfolgreichen Händler verschwinden, kann das den Todesstoß für manche Klein- und Innenstadt bedeuten.“ Grundsätzlich sei damit die Lebensqualität im ländlichen Raum gefährdet, da nicht nur wohnortnahe Versorgung, sondern auch Arbeitsplätze auf der Kippe stünden. „Viele Einzelhändler haben wegen der Pandemie bereits schwerste Einbußen ertragen müssen. Einige sogar aufgeben müssen“, so von Schorlemer. Es sei Aufgabe der Ampelregierung, hier nicht wegzuschauen. Die Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie müssten in ihrer Wirkung gegen die negativen Effekte auf die Wirtschaft abgewogen werden. „Nach allen bekannten Studien waren die Ansteckungen im Einzelhandel nicht Treiber der Pandemie. Mit dem Vorschlag für erneute Impfkontrollen beim Einkaufsbummel in ihrem Herbstplan für Corona hat die Bundesregierung Maß und Mitte verloren“, stellt Dr. Joachim von Schorlemer abschließend fest.