Wirtschaftsrat Hessen: Nachfolgeland Hessen - Hessen ohne Nachfolger?
Zum digitalen Kamingespräch begrüßte die Landesarbeitsgruppe Unternehmensnachfolge des Wirtschaftsrates Hessen die wirtschaftspolitische Sprecherin des hessischen Bündnis 90/Die Grünen-Landtagsfraktion, Kaya Kinkel, MdL.
Zum digitalen Kamingespräch begrüßte die Landesarbeitsgruppe Unternehmensnachfolge des Wirtschaftsrates Hessen die wirtschaftspolitische Sprecherin des hessischen Bündnis 90/Die Grünen-Landtagsfraktion, Kaya Kinkel, MdL.
„Viele junge Menschen verlassen für Ihr Studium oder ihre Ausbildung die Heimat. Die Konsequenz: Der Fachkräftemangel und die Schwierigkeiten, eine Unternehmensnachfolge zu finden sind im ländlichen Raum oft hoch“, so Kaya Kinkel. In der Folge des „brain drain“ suchen 150.000 Unternehmen in den nächsten Jahren eine Nachfolgeregelung. Viele von ihnen sind Familienunternehmen und befinden sich im ländlichen Raum.
Damit diesen bei der Suche nach einem Nachfolger geholfen wird, müssen Maßnahmen getroffen werden. Die Politik muss dafür Sorge tragen „dass ein bestehendes Unternehmen zu übernehmen, für Gründungswillige ebenso attraktiv ist wie ein Neues zu gründen. Darüber hinaus müssen mehr Anstrengungen geleistet werden, potenzielle Nachfolger und Unternehmen zusammen zu bringen – der unternehmerische Generationenwechsel ist eine sehr individuelle Entscheidung und will gut überlegt sein“, erläutert die wirtschaftspolitische Sprecherin der hessischen Bündnis 90/Die Grünen-Landtagsfraktion.
Doch nicht nur für die Unternehmen selbst ist die Nachfolgeregelung wichtig.
„Es lohnt sich, gut funktionierende Unternehmen bei der Nachfolge zu unterstützen, um Versorgungsstrukturen und Arbeitsplätze im ländlichen Raum zu erhalten und eine ressourcenschonende Weiternutzung vorhandener Infrastrukturen zu fördern“, so Kaya Kinkel abschließend.
Die Arbeitsgruppe schließt sich der Forderung Kinkels an, die Unternehmen bei der Nachfolge zu unterstützen und damit die Wirtschaftskraft im ländlichen Raum zu stärken. Nachfolgern muss vermittelt werden, dass auch kleine und mittelständische Unternehmen innovativ und zukunftsfähig sein können.
Zur Arbeitsgruppe Unternehmensnachfolge: Ziel der interdisziplinären Arbeitsgruppe „Unternehmensnachfolge“ des Wirtschaftsrats ist es, überparteilich mit Vertretern der Hessischen Landesregierung und den Fraktionen im hessischen Landtag, Ansätze zu diskutieren und zu entwickeln, um die Attraktivität der Unternehmensnachfolge zu erhöhen. Dies soll zur Stabilisierung der mittelständisch geprägten Wirtschafts- und Beschäftigungsstrukturen insbesondere auch im ländlichen Raum Hessens beitragen. Wichtig ist hierbei der parteiübergreifende Ansatz, um das Thema deutlich stärker in die öffentliche Diskussion zu bringen. Dies zeigt sich auch in der Reihe von Kamingesprächen mit hessischen Landtagsabgeordneten wie unter anderem Kaya Kinkel, Sprecherin für Wirtschaftspolitik der Bündnis 90/DIE GRUENEN-Landtagsfraktion, Dr. Stefan Naas, wirtschaftspolitischer Sprecher der FDP-Landtagsfraktion und J. Michael Müller, Sprecher für Arbeitsmarktpolitik der CDU-Landtagsfraktion.