Wirtschaftsrat Limburg-Weilburg: Umweltspur ist keine Lösung
Die Sektion Limburg-Weilburg des branchenübergreifenden und parteiunabhängigen Wirtschaftsrates der CDU e. V. spricht sich klar gegen die Einführung einer Umweltspur in Limburg aus.
Der Sektionsvorstand der Sektion Limburg-Weilburg spricht sich gegen die Einführung einer Umweltspur in Limburg aus, die infolge einer Klage der Deutschen Umwelthilfe gegen das Land Hessen ins Gespräch gekommen ist. Obwohl es bereits gute Ansätze gebe, deren Umsetzung Limburg zu einer besseren Umweltbilanz verhelfen soll, sind diese der Umwelthilfe zufolge nicht ausreichend.
Klaus Rohletter, Vorstandsvorsitzender der Bauunternehmung Albert Weil AG und Sektionssprecher des Wirtschaftsrats für Limburg-Weilburg, kritisiert den diskutierten Vorschlag einer Umweltspur: „Es gibt keine Zahlen, die belegen würden, dass die Einführung einer solchen Spur tatsächlichen Nutzen bringen könne“, erklärt er. „Die Umweltspur reduziert die Fahrbahnbreite der Hauptspuren an der Schiedekreuzung und behindert damit den Haupt- und Güterverkehr am wichtigsten Verkehrsknotenpunkt. Laufende Autos und LKW bleiben letztlich länger in und vor Limburg und verstärken somit den Schadstoffausstoß. Auch das Beispiel aus der Landeshauptstadt zeigt deutlich, dass die Einführung einer solchen Spur zu einer Überlastung des Stadtverkehrs führt.“ Insbesondere der Pendlerverkehr nach Diez werde verstärkt von Staus und Verkehrschaos betroffen sein, befürchtet das Gremium.
„Das Verkehrskonzept muss mit den Anwohnern und der Wirtschaft zusammen gedacht werden. Hierbei stehen wir gerne als Kooperationspartner zu Verfügung. Es kann nicht im Sinne eines verkehrsmittelübergreifenden Gesamtplans sein, die bereits sehr angespannte Verkehrssituation in Limburg noch weiter zu verschärfen. Falscher Aktionismus verringert den CO2-Ausstoß in und um Limburg nicht“, betont der Sektionssprecher.
Die Sektion Limburg-Weilburg fordert daher ein Umwelt- und Verkehrskonzept für die Stadt Limburg, welches die gesamtheitliche Verkehrssituation betrachtet und zielorientiert den Ausbau des ÖPNV-Angebots sowie mögliche Lösungen für Umgehungsverkehr vorantreibt. Als Beispiel könnten die Bus- und Bahntarife für den Raum Limburg-Weilburg-Diez länderübergreifend geltend gemacht werden, sodass es Pendlern erleichtert würde, den öffentlichen Nahverkehr anstelle des Autos zu nutzen. Klaus Rohletter unterstreicht die Notwendigkeit einer lösungsorientierten und bürgernahen Zusammenarbeit über die politischen Lager hinweg. Hierzu bedarf es Gesprächen mit den Betroffenen und allen Parteien, um eine nachhaltige Antwort auf die Frage zu finden, wie die Verkehrsbelastung in Limburg gemindert werden kann.